Romina Mahmoudi ist nach dem Medizinstudium im MĂ€rz 2021 aus dem Iran nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten. Sie lebt seit Dezember 2021 in TĂŒbingen. Ihre Geschichte macht Frauen Mut âŠ
Liebe Romina, was war deine gröĂte Herausforderung bei der beruflichen Integration in Deutschland und wie hast du sie gemeistert?
FĂŒr mich war es der lange und komplizierte Weg der Anerkennung. Man muss erst die Sprache lernen, danach die Fachsprache beherrschen und als NĂ€chstes die KenntnisprĂŒfung ablegen. Und das dauert normalerweise zwei bis drei Jahre. Ich habe sie dadurch gemeistert, dass ich immer versucht habe, diesen Weg Schritt fĂŒr Schritt und spielerisch durchzugehen. AuĂerdem habe ich versucht einen groĂen Ăberblick vom Weg zu behalten, aber im Alltag habe ich meine ganze Energie auf das gerichtet, was ich an dem Tag machen sollte.
Welche UnterstĂŒtzung hast du dabei erhalten?
Ich hatte eine wundervolle und sehr erfahrene Mentorin (Frau Lucia Gerber) vom mpm-Programm als Begleiterin bei mir. Sie hat mir sehr viel weitergeholfen. Ich habe meine Situation und meine Sorgen mit ihr besprochen und wir haben uns oft ausgetauscht.
DarĂŒber hinaus habe ich immer versucht sozial engagiert zu sein, damit ich neue Kontakte mit den Deutschen knĂŒpfen konnte. Ich fand/finde das als eine groĂe geistige UnterstĂŒtzung. Wenn man viele Kontakte hat, kann das Gehirn sich durch die verbrachte Freizeit mit den Kontakten entspannen und je tiefer es sich entspannt, desto tiefer kann es sich spĂ€ter konzentrierten.
Welchen Rat gibst du medizinischen FachkrÀften mit auslÀndischem Abschluss, die in Deutschland arbeiten möchten?
Ich wĂŒrde jedem ganz stark empfehlen, die deutsche Sprache so gut wie möglich zu beherrschen. Meiner Ansicht nach laufen die nĂ€chsten Schritte (FachsprachenprĂŒfung und KenntnisprĂŒfung) viel besser, wenn man mit der Sprache gut umgehen kann. Gute Deutschkenntnisse machen das Leben in Deutschland wesentlich angenehmer. Man kann selbstbewusster bei den PrĂŒfungen und auch spĂ€ter bei der Arbeit erscheinen.
Mein nĂ€chster Rat wĂ€re, sich immer auf den jetzigen Schritt (und auch ein bisschen auf den kommenden Schritt) zu konzentrieren und nicht ĂŒber den gesamten Weg nachzudenken
Vielen Dank fĂŒr diese persönlichen und wertvollen Einsichten, Romina.
Wir schĂ€tzen sehr, dass du bei der Online-Infoveranstaltung 03.07.2023 fĂŒr Ărztinnen, ZahnĂ€rztinnen & Apothekerinnen dabei bist und deine Geschichte und Erfahrungen mit den Teilnehmerinnen und uns teilst!
Wir freuen uns gemein auf den Abend und den Austausch mit Frauen aus aller Welt.
Online-Infoveranstaltung 03.07.2023, 17 â 19 Uhr: Anmeldung und weitere Infos
Online-Sprechstunde: Termine und Anmeldung