24.01.2023 Nachgefragt bei… Anne Marie Kruse, Teilnehmerin unseres Programms „MIT COACHING ZUM ERFOLG“
Liebe Frau Kruse, wie sind Sie zum Programm gekommen? Mit welcher Motivation und welchem Anliegen?
Mit dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit fand ich mich in einer veränderten Führungsrolle wieder und in einem sehr stark männlich-dominiertem Setting. Ich wollte etwas mehr Sicherheit gewinnen und war auf der Suche nach einem Führungskräftetraining. Die Leiterin unserer HR Abteilung empfahl mir das Coaching-Programm von BeFF und hat damit bei mir voll ins Schwarze getroffen.
Was war für Sie während des Programms besonders wichtig? Wovon haben Sie besonders profitiert?
Für mich war die Vielfalt und Kombination der verschiedenen Programmelemente sehr wertvoll. Sowohl die persönliche Reflexion, sowie der Austausch mit und die Beratung durch die anderen Teilnehmerinnen, der geschützte Raum unter Frauen als auch wiederkehrende Treffen über einen längeren Zeitraum. Ganz besonders wichtig waren für mich auch die Einzelcoachings mit Monika Nil, die ich sehr geschätzt habe, die zum Teil Augenöffnend waren und von denen ich noch 2 Jahre später wirklich profitiere.
Würden Sie das Programm weiterempfehlen – wenn ja, warum?
Ja, auf jeden Fall! Ich finde das Programm für die unterschiedlichsten Anliegen hilfreich, da zwar einige Themenblöcke feststehen, die sehr gut aufeinander aufbauen, aber auch sehr viel Raum für die individuellen Themen gegeben wird im Austausch in der Gruppe oder in Einzelgesprächen.Â
Vielen Dank für Ihr Vertrauen und die persönlichen Einblicke, liebe Frau Kruse.
08.12.22 Im Gespräch mit Enikö Szivos-Knecht und Christian Bylda-Hermens vom Stuttgarter Arbeitgeber AEB SE zum Fachkräftebedarf und Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor. Das Gespräch führten wir im Nachgang zu unserer Veranstaltungsreihe „Unternehmenseinblicke“.
Welche Qualifikationen sind aktuell bei euch gefragt? Und wie wirkt sich das Thema Nachhaltigkeit darauf aus, auch zukünftig?
Aktuell sind bei AEB besonders Softwarentwickler:innen, IT-Administratoren:innen und Projektler:innen gefragt. Das Thema Nachhaltigkeit durchdringt das gesamte Unternehmen. Hier sind alle aufgefordert Verantwortung zu übernehmen. Es gibt aber keine Stellenangebote, die sich ausschließlich mit Nachhaltigkeit beschäftigen.
Wie schafft ihr es, dass mehr Frauen in gut bezahlte Positionen kommen? Gibt es spezielle Programme, die gezielt Frauen fördern?
Je nach Bedürfnissen und Handlungsspielraum steht es jedem und jeder frei, Verantwortung für eine Aufgabe oder für ein Thema zu übernehmen. Die Gehaltsentwicklung ist an Leistung und Wirkung gekoppelt. In der individuellen Entwicklung wird jede/r Mitarbeitende durch eine Ansprechperson betreut. Unser internes Programm „Frauen in Führung“ steht jeder interessierten Mitarbeiterin offen. Daneben gibt es mit der Initiative „Führen in Teilzeit“ ein Angebot, von dem in der aktuellen gesellschaftlichen Realität Frauen besonders profitieren.
Was macht die AEB SE interessant für Männer und Frauen, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht?
Die zeitliche und räumliche Flexibilität. Home Office ist bei AEB schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. In einem offenen Austausch können die Interessen der Mitarbeitenden und des Unternehmens betrachtet und individuelle Lösungen gefunden werden.
Ganz herzlichen Dank für diese wertvollen Einblicke in euer Unternehmen!
09.11.22 Referentin Rebekka Siegel vom Mittagsimpuls „Der Preis ist heiß!“ fasst in drei Antworten ihre zentralen Botschaften zusammen:
Warum ist die Preisgestaltung für Unternehmerinnen/Unternehmer und Selbständige ein heikles Thema?
Der eigene Wert wird auf einmal in eine vergleichbare Währung übersetzt. Da kommen schnell Gedanken wie „bin ich das wert, bin ich dafür gut genug“ auf. Der Preis ist der Spiegel für Wert des Angebots und des Selbstwertes.
Was können Unternehmerinnen/Unternehmer und Selbständige tun, um sich nicht mehr unter Wert zu verkaufen?
Hier gibt es drei Ansatzpunkte:
1) Die Transformation für Kundinnen/Kunden richtig gut beschreiben. Was ist danach konkret anders?
2) Daran arbeiten, was man über sich selbst, über das eigene Angebot, über den Auftraggebenden und über Geld denkt. Das erleichtert enorm.
3) Die Aussprache des Preises üben, üben, üben. Dann geht er selbstbewusster über die Lippen. Sich hinter dem Preis einen Punkt vorstellen und kein Fragezeichen, sonst geht die Stimme nach oben. Also Betonung runternehmen und den Verhandlungsspielraum damit schließen.
Weshalb ist es ein Irrtum, dass niedrige Preise lieber angenommen werden?
Ich habe oft genug gehört, dass die Auftraggebenden misstrauisch werden, wenn der Preis zu niedrig ist. So nach dem Motto „was nix kostet, ist nix wert“. Das gilt auch für niedrige Preise. Außerdem motiviert ein höherer Preis, dass sich Auftraggebende mehr reinhängen, weil sie das bestmögliche Ergebnis rausholen wollen. Und genau das wünschen wir uns doch für unsere Kundinnen/Kunden. Das bestmögliche Ergebnis.
Herzlichen Dank, Rebekka!
24.10.22 Drei Fragen an unsere Referentin Dr. Carolin Hostert zu ihrem Mittagsimpuls: „Autopiloten bei sich und anderen enttarnen – Idee für bewusstere Interaktion“
Was meinen Sie, wenn Sie von „Autopiloten“ sprechen?
Wenn es uns nicht gut geht oder wir im Stress sind – übernehmen Autopiloten unser Denken, Fühlen und Handeln. Sie sorgen dafür, dass wir in altbewährten Mustern mit unserer Umwelt interagieren. Das können wir besonders dann gut gebrauchen, wenn gerade wenig Energie in uns vorrätig ist. Autopiloten sind aber nicht zwingend negativ. Durch die damit verbundenen Stärken haben sie uns dort hingebracht, wo wir gerade im Leben stehen. Sind wir z. B. ausgeruht und im richtigen Setting unterwegs, wirken sie wie eine Spezialkraft.
Wie können wir diese „Autopiloten“ ausschalten?
Indem man dafür sorgt, dass der Energielevel – unser „Teller“ – gut gefüllt ist. Das bedeutet, dass die Person das hat oder bekommt, was sie braucht, um in ihrer Energie zu sein.
Für manche sind das immer wieder neue Herausforderungen. Für andere, die Möglichkeit, sich bei Bedarf zurückziehen zu können. Der eine Mensch liebt Zahlen und Fragen über Fragen, der andere ist davon genervt oder gelangweilt. Wir können über die Art, wie wir kommunizieren und in welcher Form wir unseren Gegenübern Anerkennung zuteilwerden lassen, enorm dazu beitragen, diese individuellen Teller zu füllen. Die Autopiloten kommen nur dann zum Einsatz, wenn unsere Teller leer sind.
Haben Sie uns ein paar Beispiele dafür?
Ja, ein Beispiel aus einer Interaktion mit meinem Sohn. Für mich intuitiv fragte ich: „Was möchtest du auf dein Brot haben?“ – ich bekam keine Antwort. Als ich es umformulierte zu einem sanft ausgesprochenen: „Sag‘ mir, was du auf dein Brot haben möchtest.“ – nannte er mir sofort seinen Wunsch.
Oder ein Beispiel aus dem 2er-Setting mit einem Kollegen, das sehr zäh lief. Er hielt Monologe zu seiner Vorstellung vom Sinn und Zweck des Projekts. Ich war genervt und er hörte noch nicht einmal, wenn ich sagte: „Ja, da stimme ich dir zu.“ Als ich meine Worte variierte zu „Ja, da teile ich deine Meinung.“ konnte ich wesentlich häufiger auch einen Part zu dem dann entstehenden Dialog beitragen.
Es sind manchmal nur sehr kleine Variationen von einem „?“ zu einem „.“, oder von einem „stimmt“ zu „da hast Du recht“, die einen Riesenunterschied für Menschen machen, die gerade ihren Autopiloten eingeschaltet haben.
Herzlichen Dank für Ihre Anregungen!
04.10.22 Drei Fragen an unsere Referentin Christine Sing zu ihrem Mittagsimpuls: „Stereotype Denkmuster – unser täglich Brot … Unconscious Gender Bias aufdecken & überwinden“
Was sind Unconscious Bias & warum stellen sie für Frauen eine besondere Herausforderung dar?
Ob wir wollen oder nicht – wir alle tragen unbewusste, stereotype Voreingenommenheiten gegenüber anderen Menschen in uns: So haben Frauen laut unseres Unterbewusstseins stets nett, harmonisch und zurückhaltend zu sein. Tritt eine Frau dann selbstbewusst, durchsetzungsstark und zielorientiert auf, kommt es zu einem inneren Konflikt und wir nehmen die Frau negativ war. Dabei sind diese Verhaltensweisen – wenn wir bewusst reflektieren – genau die Eigenschaften, die wir von einer Führungskraft erwarten und die wir bei Männern mit gleichem Verhalten positiv bewerten.
Was können wir tun, um Unconscious Gender Bias zu überwinden?
Im ersten Schritt ist es wichtig, die eigenen Voreingenommenheiten sich selbst gegenüber zu erkennen. Ein Beispiel: wann sage ich der Harmonie wegen „Ja“, obwohl ich eigentlich „Nein“ meine. Zudem gilt es spielerisch zu üben, wie es sich anfühlt, wenn ich mich kontra-stereotyp verhalte, wie ich mit den Reaktionen darauf umgehe und dabei immer mehr Souveränität gewinnen kann.
Und ganz wichtig: Die Voreingenommenheiten gegenüber anderen Frauen auf den Prüfstand stellen. Hier lautet mein Credo: „Rede nie schlecht über eine andere Frau.“
Warum beschäftigen Sie sich so intensiv mit Unconscious Bias?
Während meiner acht Jahre im VW Konzern und in meiner Beratungsarbeit mit verschiedensten Frauen und Unternehmen habe ich erlebt: Unconscious Bias Bildung & Bewusstsein sind der (leider) am meisten unterschätzte und zugleich einer der wichtigsten Hebel auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung für Frauen – vor allem in Führungspositionen. Hier haben wir in Deutschland noch sehr viel Bedarf und daher will ich gezielt zu einer Veränderung beitragen.
Danke für Ihre Einschätzung und Einordnung!
19.09.22 Drei Fragen an unsere Referentin Manuela Rukavina zu ihrem Online-Vortrag: „Digitalisierung ein Buch mit sieben Siegeln!“
Warum ist das Thema Digitalisierung und Frauen so wichtig?
Das Thema fällt nicht vom Himmel, sondern wird von Menschen gestaltet.
Die Frage ist nur, wer gestaltet mit? Man weiß aus der Forschung, dass ältere Frauen eher skeptisch Technikthemen gegenüberstehen. Viele glauben, das Thema würde sie nicht (mehr) betreffen – das stimmt aber nicht. Es betrifft uns alle – jetzt. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen präsent ihre Bedarfe, Forderungen mit ins Thema einbringen. Außerdem ist der Bereich gefährlich für Geschlechtergerechtigkeit, weil z.B. schnell verdeckte Diskriminierungsmechanismen unbewusst irgendwo mit reinprogrammiert sind.
Wo fängt Frau am besten an?
Erstmal sich selbst so zu positionieren, dass man zumindest offen fürs Thema wird. Das mache ich indem ich die wichtigsten Begriffe erkläre – worüber reden wir eigentlich? So hat man eine grobe Ahnung und macht nicht gleich die Schotten dicht.
Der zweite Schritt ist, sich mit dem eigenen Veränderungsverhalten zu beschäftigen: Wann und wie fällt es mir leicht oder schwer, mich auf Neues einzulassen? Wo habe ich emotionale Zuschreibungen (z.B. „das haben wir doch früher auch nicht gebraucht“), die mich davon abhalten, weiterzugehen?
Im dritten Schritt, sich mit den eigenen Stärken und Kompetenzen beschäftigen. Wenn ich weiß, was mir liegt, was ich kann, bin ich auch offen für Weiterentwicklung, weil ich mit diesem Wissen neuen Herausforderungen anders begegnen kann.
Was geben Sie den Frauen mit auf den Weg?
Mein Wunsch ist, dass sie sich so aufzustellen, dass sie mit offenem Herzen auf Digitalisierung schauen. Da muss ich nicht alles toll finden – klar, aber ich habe im Blick, was passiert und vor allem, was das für mich bedeutet (sofern sich das überhaupt abschätzen lässt). Wenn ich für mich weiß, welche Stärken und welches Veränderungsverhalten ich habe, dann hauen mich plötzliche Veränderungen nicht so schnell um und ich kann z.B. gezielter nach Weiterqualifizierung schauen. Die Digitalisierung findet statt – wir brauchen Frauen mit ihren Stärken, ihrem Blick, ihren Bedarfen, die eben mitgestalten – sonst findet sie ohne uns statt und das werden wir dann spüren.
Danke für Ihre Einschätzung und Empfehlungen!
14.09.22 Nachgefragt bei… Margherita Lo Tito, Teilnehmerin unseres Programms „BERUFSPERSPEKTIVE UND NEUSTART FÜR FRAUEN AB 45“
Liebe Frau Lo Tito, ein paar Hintergrundinformationen zu Ihrer Person. Sie sind 50 Jahre, alleinerziehend mit 2 Jungs (11/13), heute tätig als Kulturmanagerin in Stuttgart, Italienerin und leben seit dem 9. Lebensjahr in Deutschland.
Wie sind Sie zum Programm Neustart gekommen?
Ich habe in der Stuttgarter Zeitung davon gelesen. Das Programm wurde vorgestellt und es hat mich sofort angesprochen, da ich mich in einer Zeit des Umbruchs befand.
Mit welcher Motivation und welchem Anliegen sind Sie gestartet?
Als Alleinerziehende mit zwei Jungs war ich dabei, an meinem neuen Wohnort Stuttgart wieder Fuß zu fassen. Langfristig hatte ich den Wunsch, auch allein mit den Kindern, beruflich wieder mehr Verantwortung zu übernehmen und in den Kulturbereich zurückzukehren, in dem ich vor der Geburt der Kinder lange tätig war. Aufgrund der Arbeitszeiten mit Abenddiensten und dem projektbezogenen Arbeiten, das zeitlich sehr einnehmend und oft nicht planbar ist, hatte ich nach der Geburt der Kinder in den karitativen Bereich gewechselt. Hier konnte ich meine Fähigkeiten und Erfahrungen vollumfänglich einbringen, habe viel dazugelernt und hatte dabei geregelte Arbeitszeiten und sehr familienfreundliche Konditionen. Allerdings wuchs in mir zunehmend der Wunsch, mich inhaltlich wieder einbringen zu können, was ich im sozialen Sektor als studierte Literaturwissenschaftlerin, Historikerin, Kulturmanagerin und freischaffende Dramaturgin nur bedingt konnte. Vereinbarkeit von Kindern und Wunsch-Job sollte für mich wahr werden! Und es hat zwischenzeitlich auch geklappt – auch weil die Kinder nicht mehr ganz so klein sind.
Was war für Sie während des Programms besonders wichtig?
Ich habe während des Kurses viel gelernt – auch über mich. Damit konnte ich mein Profil, meine Werte und meine Zielsetzungen und Visionen besser bestimmen. Die Einzel- und Gruppen-Coaching-Termine waren dabei sehr unterstützend und erhellend. Neben der Bestimmung und dem Bewusstsein für die eigenen Kompetenzen haben wir viel über die heutigen Anforderungen bei den Basics gelernt: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch, Online-Stellenmarkt und berufliche Soziale Medien.
Besonders wichtig neben dem Know-how war für mich der Austausch mit den anderen Kursteilnehmerinnen. Ich habe sehr taffe Frauen kennengelernt! So unterschiedlich wir auch waren, so sehr hat uns dann auch wieder vieles verbunden. Alle in einer Lebensphase des Umbruchs – wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf war für viele ein Thema. Ich habe Unterstützung und Solidarität unter Frauen erlebt, das war wirklich toll! Wir machen bis heute noch „kollegiale Beratung“ und sind in sehr wohlwollendem Kontakt miteinander.
Was war besonders hilfreich?
Durch die ganztägigen Workshops haben wir die einzelnen Themen gut vertieft. Für die „Hausaufgaben“, die wirklich wichtig waren, hatten wir ausreichend Zeit zwischen den Terminen. Sehr hilfreich und absolut grundlegend war für mich auch, dass das Programm von der Stadt Stuttgart gefördert wird, denn so konnte ich den Kurs finanzieren.
Wovon haben Sie besonders profitiert?
Durch die individuellen „Hausaufgaben“ (Erstellung Lebenslauf, Anschreiben, Kurzprofil und Selbstpräsentation) hatten wir gleich alles Nötige zur Hand, um eine berufliche Veränderung ohne großen Aufwand in Angriff zu nehmen. Dadurch wurde bei mir die Motivation für den Neustart verstärkt: Ãœber zusätzliche Online-Seminare bei der BeFF – Kontaktstelle Frau und Beruf und z. B. Kubuz (Kultur Business Zukunft, Ludwigsburg) konnte ich viele weitere für mich wichtige Themen abends oder am Wochenende vertiefen: Frauen und Finanzen, Soziale Medien, positive Kommunikation, Frauen in Führung, Zeitmanagement und Selbstorganisation, Gesundheitsmanagement… Ich fühlte mich daher rundum gut informiert und vorbereitet für den Neustart!
Beim Einzelcoaching konnten ganz individuelle Fragestellungen erörtert werden – das war sehr wichtig. Die Beratung war dabei höchst professionell.
Würden Sie das Programm weiterempfehlen – wenn ja, warum?
Ja! Weil es immer noch den Gender-Gap gibt und weil mehr Frauen in Verantwortungspositionen das ändern könnten! Weil Frauen mehr als Mütter und Partnerinnen sind! Weil Frauen ihr Leben in die Hand nehmen können – und nie wissen, ob sie nicht doch irgendwann ganz auf sich allein gestellt sind! Und weil wir uns schon selbst das Konfetti in das Leben pusten müssen!
Ein gelungenes Schlusswort ? liebe Frau Lo Tito – herzlichen Dank für Ihre Offenheit und das Vertrauen in uns!
06.09.22 Wir waren im Gespräch mit Ute Schomaker, die aktuell unser von der Arbeitsagentur gefördertes Programm „Aktiv durch Coaching“ erfolgreich abgeschlossen hat:
Wir gratulieren zum neuen Job und freuen uns riesig, dass das geklappt hat. Wie sind Sie im Juni in das Programm gestartet?
Erfahren habe ich von dem Programm von einer Freundin. Angesprochen hat mich zuallererst die Option eines individuellen Einzelcoachings. Ich erwartete in erster Linie Unterstützung, mich am Arbeitsmarkt besser orientieren zu können.
Was hat Ihnen das Programm gebracht – beruflich und persönlich?
Das Programm hat mir zu einem echten Mehrwert verholfen. In erster Linie konnte ich mit eigenen Vorurteilen aufräumen, was meine beruflichen Chancen betrifft. Für meine persönliche Weiterentwicklung im beruflichen Kontext erhielt ich kompetente und zielführende Informationen und Tools, auf die ich auch in Zukunft jederzeit zurückgreifen kann.
Eine Erfahrung aus dem Programm, die Sie nicht vergessen werden?
Besonders inspirierend und hilfreich fand ich die Informationen über die Arbeitgebersicht. Damit kann ich einen Perspektivwechsel vornehmen und meine Fähigkeit und die Gegebenheiten objektiver betrachten. Ich sehe jetzt auch, dass es selbst nach vielen Berufsjahren zielführend ist, an einem guten Bewerbungstraining teilzunehmen.
Was nehmen Sie aus dem Programm in den neuen Job mit?
Ich gehe definitiv mit mehr Selbstvertrauen und gestärkt in den neuen Job. Ich weiß jetzt meine Kompetenzen mehr zu schätzen und habe viel über mich selbst erfahren. Und sollte ich mich doch noch einmal auf Jobsuche begeben, weiß ich jetzt, wie ich die passenden Arbeitgeber zielgerichteter auswähle.
Vielen Dank für die Anregungen und Motivation!
04.08.22 Drei Fragen an Olga Pramberger, Trade Compliance Sanctions & Export Controls bei AEB SE, im Nachgang zur landesweiten Online-Veranstaltung „100 Minuten IT – Warum sich ein Quereinstieg in die IT lohnt!“
Du hast in Russland ein Jurastudium abgeschlossen und in Deutschland BWLÂ studiert. Wie kam es dazu, dass du hier in der IT gelandet bist?
Beim letzten Arbeitgeberwechsel habe ich intensiv recherchiert, welche Aufgaben außerhalb des klassischen Jura oder Vertriebs noch passen. Idealerweise wollte ich meine Erfahrungen als Unternehmensjuristin in Russland oder aus dem Vertrieb in Deutschland wiederverwenden.
Da bin ich meinem Mann und Bekanntenkreis sehr dankbar für Tipps und das Mut machen, mir die Stellen in IT-Firmen anzuschauen, weil sie offensichtlich nicht nur Softwareentwickler suchen. Damit weitete ich mein Suchradius auf IT-Unternehmen aus, die juristische oder vertriebliche Kenntnisse (zumindest teilweise) voraussetzten.
Für meine jetzige Stelle bei AEB wurde juristisches Verständnis und Interesse an Softwareproduktentwicklung, ohne dabei programmieren zu müssen, gesucht. Das klang für mich nach einer ungewöhnlichen Kombination, aber gleichzeitig danach, dass ich mein bisheriges Wissen und Können für diese Aufgabe verwenden kann. Dazu durfte ich moderne Softwareentwicklung und attraktive Arbeitsbedingungen im IT-Unternehmen erleben. Das alles zusammen reizte mich und eröffnete vielversprechende Perspektiven für meine weitere Karriere.
Und nun… als Fachexpertin in der Softwareproduktentwicklung für die Exportkontrolle und Trade Compliance helfe ich international agierenden Unternehmen rechtskonform zu handeln.
Würdest du es wieder tun? Wenn ja, warum?
Definitiv! Die IT-Karriere bedeutet nicht nur eine starre Richtung, man hat viele Perspektiven sich zu entfalten. IT ist ein wachsender Bereich mit optimistischem Zukunftspotenzial, weil hier viele neuen Berufsfelder oder Karrieren an der Schnittstelle zwischen IT und „klassischen“ Berufen entstehen.
Für mich ist das eine attraktive Mischung aus interessanten Aufgaben, kompetenten Kollegen und flexiblen, modernen Arbeitsbedingungen. Dies bietet insgesamt eine gute Work-Life-Balance und vielfältige Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.
Mit welchen Argumenten motivierst du Frauen, den Weg in die IT einzuschlagen?
Zu einem die Karriere in einem wachsenden, zukunftsfähigen Bereich, in dem viele Fachkräfte gesucht werden. Das bedeutet kurzfristig bessere Einstellungschancen und langfristig mehr Sicherheit am Arbeitsmarkt.
Zum anderen haben die IT-Unternehmen eine moderne, offene Arbeitskultur und kaum typische Hierarchien. Im Alltag arbeitet man mit modernen Methoden und Tools. 100% Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder Arbeitszeitreduzierung sind oft möglich und kommen zu dem guten Gehalt dazu.
Die Expertise von Quereinsteigern*innen aus anderen Bereichen oder Berufen hat für die IT großen Wert, weil man die praktische (nicht theoretische) Sicht auf die wahren Probleme hat, welche mit IT, Digitalisierung oder Softwareeinführung verbessert werden können.
Vielen Dank für die Anregungen und Motivation!
01.08.22 Drei Fragen an Sabine Wolz, Produktma nagerin bei Mercedes-Benz Tech Innovation, im Nachgang zur landesweiten Online-Veranstaltung „100 Minuten IT – Warum sich ein Quereinstieg in die IT lohnt!“
Wie bist du als Soziologin und Wirtschaftswissenschaftlerin in der IT gelandet? Was hat dich motiviert, dort Fuß zu fassen?
Eigentlich war es mehr Zufall. Nach meinem Bachelor in Soziologie und Wirtschaftswissenschaften habe ich mich eigentlich in der Medienbranche gesehen. Nach einem Praktikum in einem Verlag war mir klar, ich möchte weiter studieren und einen Master machen. Ein Professor von mir hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es in der IT auch viele Jobs gibt, wo nicht das tiefe technische Wissen benötigt wird, und gerade Geisteswissenschaftler eine echte Bereicherung sind. So bin ich im Vertiefungsfach Informationsmanagement und damit nahe der IT gelandet.
Wie ist es für dich, in einer Männerdomäne zu arbeiten?
Um ehrlich zu sein, nicht immer ganz leicht. Mir fällt es schwer, wenn ich merke, dass die Kollegen untereinander anders reden, als wenn ich dabei bin. Generell braucht man als Frau in der Männerwelt oft ein dickes Fell und muss sich anders behaupten und durchsetzen, als es ein Mann müsste. Trotzdem macht es mir auch viel Spaß. Ich bin eine starke Befürworterin von gemischten Teams. Es gibt Studien darüber, dass diverse Teams bessere Entscheidungen treffen und qualitativ hochwertigere Lösungen entwickeln. Außerdem ist die Bandbreite an spannenden Themen in der IT wirklich groß.
Was gibst du Frauen mit auf den Weg, die darüber nachdenken, in die IT zu wechseln?
Einfach machen und ausprobieren. Es gibt so viele Gründe, warum es sich lohnt: Es gibt viele Jobs, die Arbeit wird nie langweilig und die Bezahlung ist gut. Nur um ein paar davon zu nennen. Eine Entscheidung ist ja auch keine Einbahnstraße. Wenn es doch nicht passen sollte, na dann kann man ja auch wieder einen anderen Weg einschlagen. Ich habe mich mir selbst nie in der IT-Branche vorgestellt, und jetzt wo ich da bin, denke ich, eigentlich passe ich als Geisteswissenschaftlerin hier doch sehr gut rein und decke einen Blickwinkel ab, der sonst untergehen würde. Es lohnt sich also in jedem Fall, es auszuprobieren.
Herzlichen Dank für die Inspiration und Ermutigung!
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28.7.22 Drei Fragen an Sandra Jörg, Gründerin und Geschäftsführerin der Blackpin GmbH, im Nachgang zur landesweiten Online-Veranstaltung „100 Minuten IT – Warum sich ein Quereinstieg in die IT lohnt!“
Du bist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Woher kommt deine Kraft, deine Energie und dein Ehrgeiz?
Ich bin schon als Kind immer sehr getrieben und neugierig gewesen und hatte schon früh ganz große Ziele, viele Ideen und Träume. Meine Eltern haben es vorgelebt, dass man durch Fleiß und harte Arbeit viel erreichen kann. Sie haben sich alles selbst im Leben aufgebaut und ihnen wurde nichts geschenkt. So war schnell für mich klar, ich würde mir auch selbst alles erarbeiten müssen, wenn ich meine Ziele erreichen möchte. Jedoch habe ich immer nur das gemacht, was mir Spaß macht, das finde ich sehr wichtig, deshalb fehlt es mir nie an Energie oder Antrieb.
Hattest du in deinem Leben Niederlagen zu bewältigen? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Oh ja, viele. Das ist aber ganz normal und damit gehe ich sehr offen und positiv um. Da ich einige Zeit in Israel gelebt habe, konnte ich mir vieles abschauen und mich inspirieren lassen von deren Arbeitsweisen und Einstellungen. Die Israelis haben eine Fail Forward Kultur. Fallen, aufstehen, aus den Fehlern lernen und weitermachen. Wenn man Dinge zum ersten Mal macht, ist es nur normal, dass man nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Meine Devise ist, gebe immer 100% bei allem, und wenn es dann nicht klappt, habe ich mir nichts vorzuwerfen, weil ich es dann einfach nicht besser konnte.
Die IT-Branche boomt. Welche Tipps gibst du den Frauen, die sich dem Berufsfeld annähern wollen? Wie können sie herausfinden, ob es für sie passt?
Da sage ich nur, es passt für jede:n. Denn die IT-Branche ist so bunt mittlerweile, dass sich fast jede:r mit seinen Fähigkeiten in einem Berufsbild wiederfindet. Die IT-Branche ist boomend, spannend, noch immer jung und wächst rasant, das sind die besten Voraussetzungen für eine tolle Zukunft und Karrierechancen. Gerade auch als Quereinsteiger:in.
Herzlichen Dank für die Einschätzung und Inspiration!
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22.7.22 Drei Fragen an Dr. Stefanie Huber, Quartiersleiterin der Digital Media Women Bodensee-Oberschwaben, im Nachgang zur landesweiten Online-Veranstaltung „100 Minuten IT – Warum sich ein Quereinstieg in die IT lohnt!“
Steffi, was gefällt Dir an der Arbeit in der IT?
Digitalisierung ist die Zukunft, deshalb ist der Bereich unglaublich dynamisch und alles ist in stetiger Veränderung. Mir macht es Spaß, das mitzugestalten.
Was hat sich in den letzten Jahren in Bezug auf den Stellenmarkt in der IT verändert?
Früher gab es oft nur die Unterscheidung: Projektleitung, Programmieren und Betrieb. Heute gibt es viele verschiedene Rollen um auf allen Ebenen den organisatorischen Wandel durch die Digitalisierung zu begleiten.
Warum ist es wichtig, dass Frauen in die IT gehen?
Digitale Produkte prägen mittlerweile fast jeden Aspekt unseres Alltags. Es ist wichtig, dass Frauen diesen Wandel mitgestalten!
Herzlichen Dank für die Einschätzung und vielen Dank an die Kolleginnen der Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg-Bodensee-Oberschwaben, die das Interview führten!
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Foto: Fotostudio Kerstin Sänger
Was qualifiziert Ihrer Meinung nach Frauen für Managementaufgaben?
Dieselben Dinge, die auch einen Mann für eine Position qualifizieren würden: eine entsprechende fachliche Ausbildung, soziale Kompetenzen und ich finde es extrem wichtig, dass man Menschen mag, wenn man sie führen will.
Wie kommt es, dass immer noch weit weniger Frauen in Management-Positionen zu finden sind als Männer?
Leider trauen sich Frauen -bei gleicher Qualifikation – eine Managementposition immer noch weniger zu. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein kann also nicht schaden. Ein zweiter Punkt ist nach wie vor, dass Managementpositionen oft in Vollzeit vergeben werden und Frauen sich das in der Zeit der Kindererziehung nicht vorstellen können bzw. es auch nicht leicht organisiert bekommen. In unserem Land ist das nach wie vor ein Spagat. Es sind nicht nur lange Arbeitszeiten, sondern oft auch mal Dienstreisen.
Was muss geschehen, dass sich das ändert?
Am Selbstvertrauen dürfen die Frauen einiges zulegen, nur Mut! Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollten der Lebenspartner mit an einem Strang ziehen und die Arbeitgeber dürfen lernen, dass man eine Managementposition auch teilen kann oder dass man z.B. Meetings nur familienfreundlich zwischen 9 und 16 Uhr ansetzt.
Vielen Dank für die Anregungen und Tipps!
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6.7.22 Drei Fragen an Andrea Bruhn, Business- und Natur-Coach, zu ihrem Mittagsimpuls „Change Kurve“ oder wie Mensch auf Veränderungen reagiert.
Was ist die „Change Kurve“?
Die „Change Kurve“ ist ein Modell, das den Verlauf der Emotionen in einer Veränderungssituation aufzeigt. Die emotionalen Reaktionen vollziehen sich demnach in sieben Phasen, die sich vor allem durch die wahrgenommene Steuerungskompetenz, das heißt durch das Gefühl der Kontrolle, unterscheiden.
So kann laut Modell eine Veränderung zunächst als Art 1) Schock wahrgenommen werden, auf den wir ggf. mit 2) Verdrängung oder Verneinung reagieren. In der Regel folgt 3) die rationale Einsicht, auf die 4) die emotionale Akzeptanz folgt. Das ist Voraussetzung für 5) Ausprobieren neuer Handlungsweisen, die zur 6) Neuorientierung führen und später zu einer 7) Integration bzw. neuen Normalität. Es ist eine modellhafte Darstellung und muss nicht immer der individuellen Wahrnehmung von Menschen entsprechen.
Wie kann uns die Change Kurve helfen?
Das Verstehen hilft uns besser einzuordnen, in welcher Phase der Verarbeitung einer Veränderung wir uns befinden bzw. das Umfeld. Dabei sollten keine Vergleiche oder Bewertungen gemacht werden, denn Menschen durchschreiten die Phasen unterschiedlich schnell oder überspringen eventuell einzelne ganz.
Zudem unterstützt das Modell, Emotionen konstruktiv zu nutzen. Sie geben Anhaltspunkte zu Bedürfnissen und wollen uns in Bewegung versetzen, diese zu erfüllen. Hierin liegt meines Erachtens der Schlüssel des Modells, das selbst keine konkreten Anhaltspunkte zum Umgang mit den emotionalen Zuständen gibt.
Wie können wir uns in Veränderungssituationen stärken?
In der Phase des Schocks geht es um Stressreduzierung und das eigene Sicherheitsgefühl zu stärken. Hier hilft der Austausch mit stützenden Menschen. Es geht auch um Stärkung des Ressourcenbewusstseins wie z. B. der Kompetenzen, Netzwerke und der Selbstwirksamkeit.
Für die Phase der rationalen und emotionalen Akzeptanz ist das Einholen von Informationen zur Veränderung hilfreich. Die Verabschiedung des Bisherigen ist bedeutend, indem es gewürdigt und losgelassen wird.
Beim Ausprobieren und in der Neuorientierung gilt es den Mut für Neues zu stärken, sich kleine Schritte zu erlauben und Erfolge zu feiern. Das stärkt die Selbstsicherheit im Umgang mit den neu erworbenen Kompetenzen, bis diese in der Integrationsphase zur Normalität werden. Und damit möchte ich Hoffnung, Zuversicht und Mut für Veränderungen mitgeben.
Vielen Dank für die Anregungen und Tipps!
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29.6.22 Drei Fragen an Referentin Silke Rommel, PR- und Marketing-Beraterin, zu ihrem Workshop „Voll vernetzt – soziale Netzwerke beruflich nutzen“.
Welchen Nutzen sehen Sie in den Sozialen Medien u. Netzwerkplattformen?
Sie bieten viele Möglichkeiten, sich aktiv als Selbstständige und Expertin zu präsentieren und mit potentiellen Zielgruppen in Dialog zu gehen. Man kann sein eigenes Netzwerk ausbauen und z.B. Kooperationspartnerinnen finden. Nicht nur regional, sondern überregional und bei Bedarf auch international. Bei der Suche nach einer neuen Anstellung dienen diese Plattformen dazu, auf sich aufmerksam zu machen. Zusätzlich sind sie hilfreiche Informationsquelle, um z.B. gezielt nach einer Stelle zu suchen und sich vorab über potenzielle „Wunscharbeitgeber“ zu informieren. Zahlreiche Unternehmen veröffentlichen interessante Neuigkeiten auf diesen Plattformen, die man sehr gewinnbringend im Bewerbungsprozess nutzen kann.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Sozialen Medien u. Netzwerkplattformen?
Es herrscht viel Dynamik auf diesen Kanälen. So verändert sich z.B. das Nutzungsverhalten auf den verschiedenen Sozialen Medien. so sind z.B. die Nutzer auf Facebook zwischenzeitlich deutlich älter und die jüngeren auf andere Kanäle „abgewandert“. „Neue“ Kanäle kommen auf, wie z.B. Tik Tok und nicht alle Kanäle, setzen sich bei einer breiten Zielgruppe durch, wie z.B. Clubhouse. Bestehende Kanäle entwickeln ihre Funktionalitäten weiter und können für die persönlichen Belange mehr Nutzen stiften. Während des Corona-Lockdowns haben die Netzwerkplattformen Xing und LinkedIn enorme Zuwächse verzeichnet. Persönliches reales Netzwerken war nicht möglich und viel hat sich virtuell auf diese Plattformen verlagert. Es ist wichtig, für sich selbst immer wieder zu überprüfen, was man mit seinen Aktivitäten auf den ausgewählten Medien erreichen möchte und wie sich das Nutzungsverhalten dieser persönlichen Zielgruppen verändert. Es ist viel Bewegung drin, auf die man sich immer wieder neu einstellen sollte.
Was raten Sie Frauen, die aktuell noch nicht auf den Sozialen Medien und Netzwerkplattformen aktiv sind?
Für mich steht die Frage nach den Zielen, die ich mit meiner Präsenz erreichen möchte, an erster Stelle. Im nächsten Schritt kann man sich dann damit befassen, welche Kanäle sich hierfür eignen, z.B. weil meine Zielgruppe diese nutzt. Dann folgen für mich Fragen wie:
• Was für Inhalte könnte ich für bestimmte Kanäle bereitstellen (Text, Fotos, Videos etc.).
• Welche Kanäle machen mir persönlich besonders viel Freude.
• Wie viel Zeit und Budget habe ich verfügbar.
Grundsätzlich ist es keine Schwierigkeit ein Profil auf einem Kanal anzulegen. Die Herausforderung besteht darin, über einen langen Zeitraum kontinuierlich Präsenz zu zeigen und interessante Angebote mit Mehrwert zu präsentieren. Das erfordert Ressourcen und darüber sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen.
Vielen Dank für die Anregungen und Tipps!
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22.6.22 Drei Fragen an Referentin Manuela Rukavina, Soziologin, Coach und Speakerin, zu ihrem Online-Seminar „Raus aus dem inneren Hamsterrad – dem Mental Load wirksam begegnen“.
Was versteht man eigentlich unter Mental Load?
Mental Load ist quasi die unsichtbare To-do-Liste mit all ihren Verpflichtungen, die sich in unserem Kopf permanent bemerkbar macht.
Gibt es bei den Stressfaktoren Unterschiede zwischen Frauen und Männern?
Ja. Bei Männern stresst eher die berufliche Rolle, während Frauen häufig Stress wegen Erwartungshaltungen in sehr vielen Rollen empfinden. Im Übrigen sind die eigenen Erwartungen häufig der größte Stressfaktor der Frauen.
Was raten Sie Frauen, die aktuell noch nicht auf den Sozialen Medien und Netzwerkplattformen aktiv sind?
Was immer und in jeder Situation geht ist tief atmen und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Nicht den Stress von morgen schon bunt ausmalen und den von gestern noch nacharbeiten – sondern sich darauf konzentrieren: Was brauche ich jetzt und was ist mir wichtig? Damit holt man mal Luft und priorisiert anders.
Vielen Dank für die Anregungen und Tipps!
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8.6.22 Drei Fragen an Referentin Eva Gnida, European Business Coach, zu ihrer Einschätzungen zum Thema „Nutzung des verdeckten Stellenmarkts bei der Jobsuche“.
Wie sehen die Stellenbesetzungswege in Deutschland aus?
Geht es darum, einen neuen Job zu finden, ist es wichtig unterschiedliche Wege zu gehen. Sinn macht es, sich über potenziellen Arbeitgeber zu informieren, die zum eigenen Profil passen. Und hier sind nicht nur jene in den Blick zu nehmen, die gerade Stellenanzeigen in den Jobbörsen schalten. Schließlich gibt es die freien Stellen nicht nur auf dem offenen Arbeitsmarkt, sondern ebenso im sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt. Die Unternehmen beauftragen externe Personalberatungen mit der Stellenbesetzung oder/und diese Stellen werden über Netzwerke, Empfehlungen und persönliche Kontakte besetzt. Auf dem offenen Arbeitsmarkt werden nur ca. 35 % der vakanten Stellen ausgeschrieben, auf die sich wiederum ca. 95 % der Stellensuchenden bewerben. Folglich birgt der verdeckte Stellenmarkt mit seinen knapp 70 % der vakanten Stellen eine große Chance auf den passenden neuen Job.
Wann und wozu werden externe Personalberatungen beauftragt?
Unternehmen arbeiten i.d.R. mit externen Personalberatungen zusammen, die ihre Bedarfe und Ansprüche kennen, mit einem entsprechenden Pool an Kandidat*innen ausgestattet sind und diese passgenau vorschlagen können. Sie werden beauftragt, wenn Fachkräfte bzw. Spezialist*innen gesucht werden und die Stelle zügig besetzt werden muss. Oder auch, wenn eine Stelle aktuell noch besetzt ist und nicht öffentlich ausgeschrieben werden kann, sowie bei befristeten Stellen oder für die Krankheitsvertretung.
Personalberatungen können für Jobsuchende profitable Partner sein, die den Weg in ein bevorzugtes Unternehmen ebnen können und bei passenden Stellen Kontakt aufnehmen.
Wie nutze ich den verdeckten Arbeitsmarkt?
Neben der Möglichkeit, als Jobsuchende die Personalberatung zu nutzen, ist die Stellensuche durch Initiativbewerbung und aktiven Netzwerken ein weiterer wichtiger Weg zum neuen Job.
Denn ungefähr jede 10. Stelle wird über Empfehlung oder Initiativbewerbung besetzt. Grundlage ist wie bei jeder Stellensuche die Kenntnis der eigenen Expertise und Erfahrungen, um zielgenau aktiv zu werden und sich u. a. bei Xing, LinkedIn zu präsentieren. Die Teilnahme an Messen, Fachveranstaltungen sowie Netzwerken im Bekanntenkreis oder mit ehemaligen Kolleg*innen sind Chancen, im verdeckten Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.
Vielen Dank für die Anregungen und Tipps!
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23.5.22 Drei Fragen an Andrea Hörtig (Trägerbeauftragte für die kath. Kindertagesstätten in Stuttgart) und Corinna Elisson (PiA-Beauftragte) im Rahmen vom Unternehmenseinblick „Sozialwirtschaft – ein Berufsfeld mit Perspektive“.
Das Katholische Stadtdekanat Stuttgart betreibt 60 Kindertagesstätten und beschäftigt rund 700 pädagogische Mitarbeitende.
Was macht den Beruf der pädagogischen Fachkraft (Erzieher/in) aus Ihrer Sicht interessant und attraktiv?
Eines ist sicher: Dieser Beruf hat Zukunft und bietet gute berufliche und persönliche Entwicklungschancen. Durch den Ausbau der Kita-Plätze im Ganztagesbereich sowie im Kleinkindbereich, also für Kinder unter drei Jahren, ist der Bedarf an pädagogischen Fachkräften nach wie vor hoch. Die pädagogische Arbeit eröffnet den Mitarbeitenden Gestaltungsmöglichkeiten in der Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit mit den Kindern. Fachkräfte haben die Möglichkeit, in ihrer Arbeit Schwerpunkte in verschiedenen Bildungsbereichen wie z.B. Sprache, Kreatives Gestalten, Musik, Natur, Forschen, Mathematik usw. zu legen. Auch die Vielseitigkeit des Berufs ist ein Pluspunkt: Neben der Begleitung der Kinder in ihren Bildungsprozessen werden Elterngespräche geführt, Veranstaltungen organisiert und Portfolios gestaltet. Für Abwechslung ist also gesorgt. Die Perspektiven für die Karriere sind gut: klassische Positionen auf dem Karriereweg sind Teamleitung, stellvertretende Leitung oder Einrichtungsleitung.
Ausbildungswege/Quereinstieg/Karriere – welche Möglichkeiten gibt es?
Viele Wege führen in den Beruf der pädagogischen Fachkraft: Neben der klassischen Ausbildung am Berufskolleg mit Praktika gibt es seit einigen Jahren die sogenannte praxisintegrierte Ausbildung, auch bekannt unter dem Begriff PiA. Dazu kommen Ausbildungswege über ein Studium, z.B. frühkindliche Bildung und Erziehung oder Soziale Arbeit in der Elementarpädagogik. Auch Frauen aus verwandten Berufen, wie z.B. Logopädinnen oder Physiotherapeutinnen können mit einer berufsbegleitenden Weiterbildung als pädagogische Fachkraft in der Kita einsteigen. Gerade auch für Frauen, die über eine berufliche Veränderung nachdenken gibt es die Möglichkeit des Quereinstiegs über die sogenannte Schulfremdenprüfung sowie verschiedene Teilzeit-Ausbildungsmodelle.
Weshalb sollten sich auch Männer für diesen Beruf entscheiden?
Der Anteil von Männern, die den Beruf der pädagogischen Fachkraft ausüben, nimmt zu – ist aber immer noch vergleichsweise niedrig. Klar ist: Die Kinder profitieren davon, wenn sie in der Kita neben den weiblichen auch männliche Rollenvorbilder erleben. Und auch für die pädagogischen Teams ist die Mitarbeit von Männern eine Bereicherung. Über Praktika oder ein FSJ haben junge Frauen und Männer die Möglichkeit, das Berufsfeld der pädagogischen Fachkraft kennenzulernen.
Vielen Dank für diesen Einblick!
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11.5.22: Drei Fragen an Jessica Telschow, Abteilungsleiterin bei Bosch, zu ihrem Mittagsimpuls „Hinfallen – Aufstehen – Karriere machen!“
Ich persönlich glaube eh, dass es nichts gibt, über das man nicht sprechen kann. Interessanterweise stelle ich immer wieder fest, dass das Thema Krankheit im sprachlichen Kontext oft mit Schwäche verbunden wird. Für mich ist Krankheit keine Schwäche, sondern ein „Zustand“ im Leben, der es beeinflusst oder auch verändert. Der Mensch neigt dazu, Veränderungen mit negativen Erlebnissen in Verbindung zu bringen. Veränderungen finde ich wichtig – somit ist und war die Brustkrebsdiagnose etwas, das mich verändert hat. Ob diese Veränderung ohne die Diagnose stattgefunden hätte, kann ich nicht sagen. Ich habe sie einfach in mein Leben integriert.
Tatsächlich habe ich mir im ersten Moment selbst geholfen. Selbst dahingehend, dass ich einen Plan für mich gemacht habe. Im Rückblick stellt man fest, dass die eine oder andere Entscheidung vielleicht heute anders ausfallen würde.Spannend ist nicht, was im Jahr der Erkrankung passiert ist – sondern was sich
ca. zwei Jahre später alles verändert hat. Ich habe mich vom damaligen Freund getrennt und 2019 meinen jetzigen Ehemann kennengelernt. Bei der „Suche“ nach einem neuen Partner sprach ich stets sehr offen über meine Erkrankung – auch mit den sichtbaren körperlichen Folgen. Es gibt Männer, die können nicht damit umgehen. Das ist das Spiegelbild der Gesellschaft – warum können wir nicht mit Defiziten umgehen? Bei der Reflexion stellte ich fest, dass dies oft mit Angst zu tun hat. Somit sind wir bei der ersten Frage, warum ich darüber spreche.
Dass ich meine Erfahrungen weitergeben kann. Insbesondere um im Arbeitskontext den Führungskräften die Angst vor diesem Thema zu nehmen.
Sei es für sie privat oder für ihre Führungsrolle im Umgang mit den Mitarbeitenden. Die Zeiten sind momentan so verrückt, dass uns Mut und Offenheit helfen kann, diese auszuhalten.
Vielen Dank für den inspirierenden Einblick!
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29.4.22: Drei Fragen an Referentin Manuela Reik zum Thema Emotionale Intelligenz
Unter emotionaler Intelligenz (EI oder auch EQ) wird die Fähigkeit verstanden, Gefühle und menschliche Beziehungen richtig einschätzen und entsprechend handeln zu können. Unser Verhalten, unsere Entscheidungen, unsere Beziehungen mit anderen sind alle beeinflusst von unserem Grad an EMOTIONALER INTELLIGENZ.
Negative Emotionen führen zu negativen Stimmungen. Wenn ich in der Lage bin, dies zu erkennen und zu regulieren, werde ich auch meine Handlungen daran ausrichten (z.B. nicht Frust an Unbeteiligten auslassen).
Nach den Psychologen Mayer und Salovey anhand der vier Kategorien:
• Wahrnehmung (über Gestik, Mimik, Körperhaltung)
• Nutzung (Wissen über meine/ deine Emotionen)
• Verstehen (Emotionen analysieren)
• Beeinflussen (Gefühle vermeiden, Bewertungen korrigieren)
Schärfen Sie Ihren Blick und beobachten Sie das Verhalten anderer und versuchen Sie deren Emotionen (z.B. am Gesichtsausdruck) zu lesen. Oder notieren Sie für sich selbst Situationen, in denen Sie negative Emotionen entwickeln, wie Wut, Frust, Aggressivität und wie Sie sich in weiterer Folge verhalten haben. Überlegen Sie sich, wie Sie sich stattdessen lieber verhalten hätten und ändern Sie es beim nächsten Mal.
Vielen Dank für den Einblick!
22.4.22: Drei Fragen an Beraterin und Mitarbeiterin Svetlana Franck zum Selbstmarketing im Lebenslauf
Das bedeutet, Frau sollte nicht nur von ihrem beruflichen Leben berichten, sondern individuell auf die ausgeschriebene Stelle und den potenziellen Arbeitgeber eingehen. Sie sollte versuchen zu verstehen, wo beim potenziellen Arbeitgeber „der Schuh drückt“, welche Werte das Unternehmen transportiert und was sie persönlich an der Stelle reizt. Der Lebenslauf mit den aufgeführten Kompetenzen und Erfahrungen muss aufzeigen, dass sie als Bewerberin eine Lösung „für das Problem“ des Arbeitgebers bietet. Und nicht nur das. Frau sollte durch ihre Bewerbungsunterlagen vermitteln können, dass sie in die Kultur des Unternehmens reinpasst und einen Mehrwert darstellt.
Das wichtigste Marketinginstrument, das bei der Erstellung eines Lebenslaufs benutzt wird, ist die Zielgruppendefinition. Wenn Sie Ihre Zielgruppe nicht kennen, können Sie kein gutes Angebot machen und entsprechend nichts verkaufen. Also, Frau sollte die Bedürfnisse und die Kultur des Unternehmens kennen, um das passende Angebot, sprich den passenden Lebenslauf, zu erstellen. Die wichtigste Quelle dafür ist die Stellenausschreibung selbst sowie die Website.Ganz konkret heißt es: Wenn nach Kommunikations-Skills gefragt wird, erzählen Sie, mit WEM, WIE und mit WELCHEM ERGEBNIS Sie kommuniziert haben. Sagen Sie nicht einfach „Ich bin kommunikativ.“, sondern beweisen Sie es anhand von konkreten Handlungen und Ergebnissen.
Wenn Sie es schaffen, aus der oben beschriebenen Perspektive auf die Stellenausschreibungen zu sehen, werden Sie Ihre Kompetenzen und Erfahrungen im Lebenslauf viel präziser und zieltreffender beschreiben können. Sie werden sich von anderen Kandidaten*innen deutlich abheben und im Gedächtnis der Personaler*innen bleiben. Sie bekommen mehr Einladungen zu Vorstellungsgesprächen und stärken automatisch auch Ihr Selbstbewusstsein. Vielen Dank für die Anregungen!
Neurologische Studien zeigen: Gute Storys bleiben viel besser im Gedächtnis als eine einfache Information. Denn unser Hirn liebt Geschichten, bei denen wir etwas lernen können. Besonders, wenn sie mit Emotionen verknüpft sind. Wenn wir unsere Gründungsgeschichte, Erfolgsstorys unserer Kunden oder aus unserem Business-Alltag erzählen, bauen wir damit Vertrauen auf. Wir nehmen mit auf eine emotionale Reise, lassen mitfühlen und regen zum Nachdenken an. Storys helfen uns also, in der Informationsflut des Internets gehört zu werden und in Erinnerung zu bleiben. Außerdem werden gute Storys in Social Media besonders gerne geteilt, geliked und weitererzählt. Business Storys helfen uns also auch, Reichweite zu gewinnen und bekannter zu werden.
Storytelling ist ein universelles Marketing-Instrument und lässt sich auf alle möglichen Formate anwenden. Wer das Grundprinzip von Storytelling verstanden hat, kann es überall einsetzen: Nicht nur in Social Media Storys, sondern genauso auf der eigenen Webseite, im Blog oder sogar in Videos. Das Schöne ist: Storytelling funktioniert überall auf der Welt – selbst in anderen Kulturen. Am Ende des Tages ist Storytelling eine Technik des Content Marketing. Damit können wir Kunden überzeugen, ein Team anführen oder unsere persönliche Marke entwickeln und nach außen sichtbar werden lassen. Wir brauchen nur die Erzählweise an verschiedene Formate anzupassen. Mit Business Storys lassen sich Geschichten aus verschiedenen Perspektiven erzählen, um den Kundinnen Einblicke hinter die Kulissen zu geben. So wissen sie genau, mit wem sie es eigentlich zu tun haben und wir können genau die Kundinnen anziehen, die zu uns passen.
Spannende Geschichten sind nach einem bestimmten Grundmuster gestrickt. Das hat der Mythologie-Forscher Joseph Campbell herausgefunden und daraus seine Heldenreise entwickelt. Eine gute Story funktioniert nach dem Prinzip der Heldenreise: Es gibt eine Hauptperson, die ein Problem hat und sich auf den Weg macht, um es zu lösen. Auf ihrem Weg muss sie verschiedene Hindernisse überwinden und am Ende steht ein Happy End. Die Kunst ist es, dieses Grundmuster auf den Business Kontext zu übertragen. Die wichtigste Zutat, die in keiner guten Geschichte fehlen darf, ist ein Konflikt und damit die Spannung. Eine Business Story gibt ein anschauliches Beispiel, damit sich unsere Kundinnen besser vorstellen können, wie unsere Arbeit abläuft und wie wir ihnen helfen können. Vielen Dank für die Anregungen!
Dass wir immer wieder in Dis-Balance geraten, ist nicht das Problem. Das Problem ist vielmehr, dass wir meistens keine hilfreichen Strategien haben, wie wir wieder in Balance „zurückschwingen“ können und unseren Körpersignalen dabei viel zu wenig Beachtung schenken. Unser Körper kann jedoch unser Verbündeter sein und kann uns helfen, wieder standfester und ausgeglichener zu werden.
Unser Alltag ist meist randvoll mit Verpflichtungen und Aufgaben. Wir rasen von einer Sache zur nächsten. Wir nehmen uns immer weniger Zeit, innezuhalten und unsere Gefühle, unsere Gedanken und unsere Körperempfindungen wahrzunehmen. Das geschieht meist erst dann, wenn wir unsere Grenze überschritten haben und „Schmerz“ verspüren.Lassen Sie uns mehrmals täglich einen kurzen Moment Pause einlegen und z.B. auf unsere Körperhaltung achten: Wir richten unser Rückgrat wieder auf, entspannen und öffnen unsere Schultern, heben den Kopf, schließen für 10 bewusste Atemzüge die Augen und richten unsere gesammelte Aufmerksamkeit nach innen. Wenn wir dieses kurze Pausieren in unseren Alltag integrieren, kann das schon sehr viel Stress abbauen.
Wenn Sie das Gefühl haben, für sich keine Zeit mehr zu haben, achten Sie darauf, was und wen Sie stattdessen priorisieren. Schreiben Sie sich detailliert auf, mit was Sie Ihre Zeit verbringen und treffen Sie eventuell neue Entscheidungen! Vielen Dank für die Anregungen!
Viele Frauen führen mehr als 20 Jahre den Haushalt, kümmern sich um die Kinder und vergessen, mit den Partnern über ihre eigene finanzielle Absicherung zu sprechen. Die meisten Frauen fangen daher erst ab Mitte 30 an, sich um ihre Altersvorsorge zu kümmern. Folglich werden viele Jahre verpasst, in denen ihr Erspartes wachsen könnte und sie müssen monatlich viel höhere Beiträge aufbringen, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen.
Steigende Lebenserwartung, historisch niedrige Zinsen sowie die Inflation sind die grundlegenden Einflussfaktoren für die Gestaltung der Altersvorsorge. Wichtig ist, dass die Investitionen der eigenen Risikoneigung entsprechen und auf die eigenen Ziele abgestimmt sind. Die Altersvorsorge stellt heute eine Mixtur aus lebenslangen Rentenversicherungen und individueller Geldanlage – für die Flexibilität – dar. Dabei sollten sowohl Versicherungen, als auch freie Geldanlagen so flexibel wie möglich sein, um auf die Veränderungen des Lebens auch in der Einzahlphase gewappnet zu sein.
Bleibt eine Frau beispielsweise nur drei Jahre wegen der Kinder zu Hause und arbeitet dann zehn Jahre in Teilzeit, verliert sie später – ganz grob gerechnet – ca. 300 Euro pro Monat an gesetzlicher lebenslanger Rente. Damit Rentenlücken gar nicht erst entstehen, sollten die Ausfälle durch Kinderbetreuung und Teilzeit direkt ausgeglichen werden. Ein Teil des Familieneinkommens sollte in die private Altersvorsorge der Frau eingezahlt werden. Die Beträge hängen stark vom jeweiligen Einkommen ab. Ganz pauschal kann gesagt werden, dass 10 bis 15 Prozent des Nettoeinkommens in die private Vorsorge fließen sollten. Hinzu kommen die Beträge, die bei der gesetzlichen Rente verloren werden. Dieser Betrag kann leicht selbst ausgerechnet werden oder auch bei der gesetzlichen Rentenversicherung erfragt werden. Ggf. sollte mindestens dafür gesorgt werden, dass abwechselnd in die private Altersvorsorge eingezahlt wird. Also ein paar Jahre für die Frau, ein paar Jahre für den Mann. Der jeweils andere Vertrag ruht solange. Am Ende sollten beide über eine ausreichende Rente verfügen. Spätestens wenn ein Kind da ist und zusammen überlegt wird, wie Arbeits- und Familienzeiten aufgeteilt werden, sollten auch die Finanzen geregelt werden.Herzlichen Dank für die Anregungen!
Rund 70% der zu besetzenden Stellen werden nicht veröffentlicht. Zum Beispiel orientieren sich Unternehmen bei der Stellenbesetzung zunächst intern. Sie schreiben die Vakanzen intern aus, um sie mit eigenen Mitarbeitenden zu besetzten und um ihr Netzwerk zu nutzen. Ein weiterer Grund ist, dass externe Personalberatungen für die Besetzung der Stellen hinzugezogen werden. Sie können potenzielle Kandidaten*innen teilweise innerhalb kurzer Zeit vorstellen. Das Unternehmen gewinnt damit wichtige Zeit im Kampf um Fachkräfte und schmälert seine Kosten in der Stellenbesetzung.
Ungefähr jede zehnte Stelle wird über eine Initiativbewerbung oder Empfehlung besetzt. Hierbei gibt es wenig bis keine Konkurrenz, da die Stelle nicht ausgeschrieben ist. Hier kann ich ansetzen. Da ich nicht an eine Stellenausschreibung gebunden bin, kann ich mich in meiner Bewerbung auf meine Expertise und Stärken in Bezug auf das Unternehmen konzentrieren. Ein weiteres wichtiges Element, um im verdeckten Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, ist das aktive Netzwerken über die Sozialen Medien, im Bekanntenkreis und mit ehemaligen Kollegen*innen. Damit kann ich mir Optionen schaffen und mich als Stellensuchende sichtbar machen.
Bevor ich in den Bewerbungsprozess einsteige, ist es zunächst wichtig, das eigene berufliche Profil mit Stärken, Kompetenzen und meiner Fachlichkeit heraus zu arbeiten und zu schärfen. Ergänzt und somit verstärkt wird es durch Beispiele von Herausforderungen und Erfolgen aus meiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Weiter ist zu überlegen, was ich erreichen will und wie meine nächsten Ziele aussehen. D.h. wo bzw. in welchem Unternehmen will ich meine Expertise einsetzen und was hat mein künftiger Arbeitgeber davon, mich einzustellen.  Mit diesem Vorgehen als Bewerberin bin ich proaktiv, beweise Eigeninitiative, Motivation und Fokussierung. Ich kann mich mit meinem Profil klar präsentieren, sei es in einem Gespräch auf einer Messe, in der Initiativbewerbung, für eine Personalberatung oder in den sozialen Netzwerken.Herzlichen Dank für die Anregungen!
Je achtsamer ich für meine Emotionen und dementsprechend auch meine Bedürfnisse bin, umso besser kann ich mit gutem Gefühl in Aktion treten. Denn, hinter jeder Emotion steht ein Bedürfnis und in jedem Konflikt konkurrieren mind. zwei Bedürfnisse miteinander. Je schneller ich das erkenne, umso klarer kann ich es nach außen kommunizieren, was ich z.B. brauche und welche Strategie ich dafür anwenden möchte. Weiterhin kann ich ein größeres Verständnis für mein Gegenüber aufbauen, denn diese Klarheit über die eigenen Bedürfnisse ermöglicht mir einen klareren Blick auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen. Zuletzt werden Sie dadurch auch eine Selbstwirksamkeit erleben, die Ihnen ermöglicht, sich selbst als handelnde Person wahrzunehmen und nicht jedem Konflikt hilflos gegenüberzustehen.
- Erkennen, was Ihnen wichtig ist und welches Bedürfnis hier erfüllt werden möchte.
- Kommunizieren Sie diese, sowohl für Sie selbst wie auch für Ihr Gegenüber und schaffen Sie hier Klarheit – das Gefühl wird Sie leiten.
- Finden Sie sowohl für sich selbst, wie auch für Ihr Gegenüber diese Strategie und wenden Sie diese an. Trauen Sie sich um Hilfe zu bitten.
Was mache ich am besten, wenn ich eine konfliktbehaftete „Dauerbaustelle“ bearbeiten möchte?
Eine „Dauerbaustelle“ ist nichts, was man einfach so als „Phase“ überwindet. Man muss grundsätzlich selbst aktiv werden.
Gehen Sie diesen Fragen nach:
– Was genau fühlt sich für mich regelmäßig schwierig und konfliktbehaftet an?
– Warum fühlt es sich schwierig an? Welches Bedürfnis meldet sich hier?
– Warum mache ich das? Welche Gründe habe ich, dass ich an der Situation der „Dauerbaustelle“ bisher nichts geändert habe?
Öffnen Sie sich für Szenarien, wie man die Situation mit unterschiedlichen Handlungsstrategien verbessern könnte: Wechseln Sie zum Beispiel den Kommunikationskanal von E-Mail auf Telefon oder suchen Sie sich Hilfe von außen (privat oder professionell). Gehen Sie einen ersten kleinen Schritt in diese Richtung. Überprüfen Sie mit jedem dieser Schritte, dass Veränderung auch möglich ist. Erkennen Sie sich mit Ihren eigenen Grenzen an. Sie dürfen Strukturen verändern und sie für Ihr Wohl nutzen.
Herzlichen Dank für die Anregungen!
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Mental Load ist quasi die unsichtbare To-do-Liste mit all ihren Verpflichtungen, die sich in unserem Kopf permanent bemerkbar macht.
Ja. Bei Männern stresst eher die berufliche Rolle, während Frauen häufig Stress wegen Erwartungshaltungen in sehr vielen Rollen empfinden. Im Übrigen sind die eigenen Erwartungen häufig der größte Stressfaktor der Frauen.
Was immer und in jeder Situation geht ist tief atmen und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Nicht den Stress von morgen schon bunt ausmalen und den von gestern noch nacharbeiten – sondern sich darauf konzentrieren: Was brauche ich jetzt und was ist mir wichtig? Damit holt man mal Luft und priorisiert anders.Herzlichen Dank für die Anregungen!
In der Zeit der Coronapandemie ist es mit Sicherheit eine „saubere Sache“. Außerdem sparen Sie Geld und Zeit für die Anreise und es wird noch einfacher, sich zu Übungszwecken und Arbeitsmarkterforschung überregional zu bewerben. Das Gespräch findet in der gewohnten Umgebung statt und kann dadurch Ihre Nervosität lindern. Und wenn Sie bereits ein Profi in Sachen Videokonferenz sind, können Sie Ihre Medienkompetenz demonstrieren.
Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist es sehr zu empfehlen, den technischen Aspekt zu berücksichtigen. Dazu gehört ein Testlauf der Software, die für das Vorstellungsgespräch eingesetzt wird. Während Sie Ihre Selbstpräsentation üben, nehmen Sie sich auf und analysieren, wie Sie auf dem Videobild rüberkommen und ggf. optimieren Sie Ihre Mimik oder Gestik. Dabei ist es wichtig, direkt in die Kamera zu sehen – es kann gewöhnungsbedürftig sein. Achten Sie darauf, dass Sie neutrale Farben wie Beige, Dunkelblau, Creme, Graugrün tragen und nicht auffällige Muster wie Vichy-Karos, Nadelstreifen, Hahnentritt, etc., weil diese extrem unruhig wirken. Das Videobild wird dadurch automatisch unsauberer und flimmert.
Lernen Sie möglichst alles über das Unternehmen, seine Projekte und Mitarbeiter. Finden Sie Werte und wichtige Themen des Unternehmens mit denen Sie sich identifizieren und berücksichtigen Sie diese in Ihrer Vorstellung. Bei der Selbstpräsentation geben Sie nicht Ihren Lebenslauf wieder, sondern erzählen Sie Geschichten aus Ihrer beruflichen Entwicklung. Diese sollten auf jeden Fall für die Stelle relevant sein. Überlegen Sie im Vorfeld die Antworten auf solche kniffligen Fragen wie „Warum haben Sie Ihren Arbeitgeber öfter/selten gewechselt?“ oder „Was ist Ihr größter Erfolg/Misserfolg (beruflich/privat)?“ Ihr eigenes Interesse an dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Position können Sie zeigen, indem Sie selbst Fragen stellen. Es ist wichtig, durchdachte Fragen zu stellen. Das heißt, wenn Sie die Antwort auf Ihre Fragen im Internet schnell finden können, sollten Sie diese nicht stellen.Herzlichen Dank für die Anregungen!
Kommunikation ist der Austausch und die Übertragung von Informationen verbal durch Sprechen und Schreiben sowie non-verbal durch Mimik, Gestik und Körperhaltung. Wir senden also auf ganz vielen Ebenen Signale. Und egal, was man tut, man kann – wie der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick festgestellt hat – nicht nicht kommunizieren.
Interessant finde ich auch den Vergleich von Kommunikation mit Nahrung. Diese „Nahrung“ kann – je nach deren Inhalt und Energie – gesund oder schädlich für uns sein.
Der Vergleich von Kommunikation mit Nahrung zeigt, welche Bedeutung Kommunikation für unsere Gesundheit hat. Dies ist besonders wichtig, wenn wir bedenken, dass wir aufgrund unseres alten Überlebensinstinkts drei bis vier Mal stärker auf Negatives wie auf Positives reagieren – sei es Feedback, Erlebnisse oder Selbstgespräche. Entsprechend brauchen wir ein Vielfaches an positiven Erfahrungen, um eine negative Erfahrung „auszugleichen“. Im Sinne eines gesunden Umgangs miteinander und einer guten Selbstführung sollten wir daher uns selbst und andere in der Kommunikation „Wert schätzen“.
Drei Schritte helfen uns hierbei:
1. Ich schenke mir selbst in einer herausfordernden Situation Empathie und werde mir meiner Gefühle und der dahinterliegenden Bedürfnisse bewusst. Damit ist die Voraussetzung für den zweiten Schritt geschaffen.
2. Ich drücke meine Gefühle und Bedürfnisse aus und führe ein lösungsorientiertes und achtsames Gespräch.
3. Ich begegne meinem Gegenüber mit Empathie. Das gelingt am besten, wenn ich die Gedanken, Emotionen und Motive einer Person erkenne, ohne diese zu bewerten.
So bietet wertschätzende Kommunikation die Möglichkeit, Gefühle und Bedürfnisse so mitzuteilen, dass andere diese verstehen und nachvollziehen können.Vielen Dank!
Es ist toll, um sein Netzwerk zu erweitern, gezielt ausgewählte Zielgruppen zu erreichen, in den Austausch zu gehen und auch seinen eigenen Expert:innenstatus zu bestimmten Themen auf- und auszubauen. Natürlich gibt es in den sozialen Medien auch keine regionalen Grenzen. Somit kann ich leichter mit Menschen außerhalb meines klassischen Radius in Kontakt kommen.
Im ersten Schritt sollte ich mir überlegen, auf welchen Kanälen ich diejenigen bei denen ich sichtbar werden möchte, antreffe. Wichtig ist auch zu überlegen, wie kann ich diesen Personen Mehrwert schaffen, damit sie überhaupt interessiert sind, sich mit mir zu vernetzen bzw. meinen Profilen zu folgen. Wenn man seine Sichtbarkeit steigern möchte, sollte man sich „kontinuierlich engagieren“. Das ist keine Einmalaktion und man muss sich regelmäßig Zeitfenster dafür einplanen.
Wie kann ich die Sozialen Medien und Netzwerkplattformen bei meinen Bewerbungsaktivitäten nutzen?
Diese Kanäle eignen sich hervorragend, um sich über ausgewählte Unternehmen, bei denen ich mich ggf. bewerben möchte, zu informieren. Denn viele Firmen präsentieren sich dort. Darüber hinaus kann ich mich als Person oder Unternehmerin mit meinem Profil präsentieren und auch als Expertin zu bestimmten Themen oder auch für ausgewählte Branchen positionieren. Ergänzend zur eingereichten Bewerbung, schauen sich viele Enscheider:innen die Aktivitäten der Bewerber:innen auf den Sozialen Kanälen an. Zahlreiche Plattformen bieten z.B. auch Interessensgruppen zu ganz unterschiedlichen Themen oder auch Stellenbörsen an. Wenn ich mich beruflich verändern möchte, macht es durchaus Sinn, sich dort zu tummeln bzw. wahrgenommen zu werden.Herzlichen Dank für Ihre Tipps und Anregungen!Â
Was qualifiziert Ihrer Meinung nach Frauen für Management Aufgaben?
Dieselben Dinge, die auch einen Mann für eine Position qualifizieren würden: eine entsprechende fachliche Ausbildung, soziale Kompetenzen und ich finde extrem wichtig, dass man Menschen mag, wenn man sie führen will.
Wie kommt es, dass immer noch weit weniger Frauen in Management – Positionen zu finden sind als Männer?
Leider trauen sich Frauen -bei gleicher Qualifikation- eine Managementposition immer noch weniger zu. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein kann also nicht schaden. Ein zweiter Punkt ist nach wie vor, dass Managementpositionen oft in Vollzeit vergeben werden und Frauen sich das in der Zeit der Kindererziehung nicht vorstellen können bzw. es auch nicht leicht organisiert bekommen. In unserem Land ist das nach wie vor ein Spagat. Es sind nicht nur lange Arbeitszeiten sondern oft auch mal Dienstreisen.
Was muss geschehen, dass sich das ändert?
Am Selbstvertrauen dürfen die Frauen einiges zulegen, nur Mut! Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollten der Lebenspartner mit an einem Strang ziehen und die Arbeitgeber dürfen lernen, dass man eine Managementposition auch teilen kann oder dass man z.B. Meetings nur familienfreundlich zwischen 9 und 16 Uhr ansetzt.Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und Zeit!
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27.10.21: Drei Fragen an Anita Spengler, Personalmarketing/Recruiting AOK Baden-Württemberg Hauptverwaltung. Sie war ebenfalls Referentin bei unserer Veranstaltung „Unternehmenseinblicke: Gesundheit braucht Expert*innen“.
Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?
Als Personalreferentin bin ich erste Ansprechpartnerin der Führungskräfte und Mitarbeiter*innen der AOK-Hauptverwaltung zu allen Personalthemen. Entsprechend vielfältig sind die Anfragen und Aufgaben, sodass kein Tag dem anderen gleicht und nie Langeweile aufkommt. Besonders wichtig ist dabei für mich, im gemeinsamen Austausch mit den Beteiligten passende Lösungen und Maßnahmen zu finden und umzusetzen.
Wie lassen sich Beruf und Familie bei der AOK vereinbaren?
Beruf und Familie zu vereinbaren, das ist der Wunsch vieler Mitarbeiter*innen und gleichzeitig eine tägliche Herausforderung. Wir unterstützen sie dabei durch eine familienbewusste Personalpolitik. Wir ermöglichen vielfältige Arbeitszeit- und Beschäftigungsmodelle, Möglichkeiten von mobilen Arbeitsformen, bieten dabei Teilzeitbeschäftigung auch für Führungskräfte und unterstützen unsere Beschäftigten beim beruflichen Wiedereinstieg durch maßgeschneiderte Qualifizierungsangebote.
Welche Botschaft möchten Sie an Interessierte über das Berufsfeld Sozialwirtschaften weitergeben?
Die AOK vereint zahlreiche Spezialisten. Dabei vertrauen wir auf die Expertise unserer Mitarbeiter*innen: Bei der AOK entfalten Sie Ihre Stärken und unterstützen die Gesundheitskasse mit Ihrem Engagement.
Herzlichen Dank für Ihre Zeit!
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22.10.21: Drei Fragen an Andreas Heim, Pflegedienstleiter im Haus am Aspacher Tor, Evangelische Heimstiftung Württemberg GmbH und Referent bei unserer Veranstaltung „Unternehmenseinblicke: Gesundheit braucht Expert*innen“.
Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?
Die Vielfältigkeit der Aufgaben, dass kein Tag dem anderen gleicht sowie die positiven Rückmeldungen, welche von den pflegebedürftigen Menschen selbst an einen zurückgegeben werden. Was die Gewissheit bestärkt, einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Wie lassen sich Beruf und Familie in Ihrer Pflegeeinrichtung vereinbaren?
Viele Kollegen und Kolleginnen nutzen die Möglichkeit der Teilzeitarbeit mit einem Stellenumfang, der zu ihrem individuellen Bedarf passt. Auch bei der Dienstplangestaltung werden die Wünsche der Mitarbeitenden berücksichtigt, so dass sich Beruf und Familie vereinbaren lassen. Zusätzlich bietet die Ev. Heimstiftung ein Zeitwertsparbuch. Damit kann man Mehrarbeitszeiten ansparen und diese dann zum Beispiel für eine bezahlte Auszeit einsetzen.
Welche Botschaft möchten Sie an Interessierte über das Berufsfeld Pflege weitergeben?
Meiner Ansicht nach gibt es kein anderes Berufsfeld, das all diese Vorteile vereint:
- Zukunftssicherer Arbeitsplatz
- Umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebote
- Vielfältige Karrieremöglichkeiten
- Eine gute tarifliche Entlohnung
- Viele Standorte mit Arbeitsplatzangeboten
- Eine wichtige und sinnvolle Aufgabe zu haben
- Eine positive Arbeitsumgebung mit vielen Teamkolleginnen und -kollegen
Daher empfehle ich jeder Interessentin und jedem Interessenten, sich dieser Lebenserfahrung im Pflegeberuf zu öffnen.
Herzlichen Dank!
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30.9.21: Drei Fragen an Svetlana Franck, Mitarbeiterin und Coach im FORUM FRAUEN bei BeFF und Referentin unseres Mittagsimpulses mit dem Fokus Bewerbungsanschreiben. Â
Ist das Anschreiben bei einer Bewerbung wichtig? Wenn ja, warum?
Das Anschreiben bei einer Bewerbung ist grundsätzlich wichtig, weil es als erstes gesehen und gelesen wird. Wenn wir das Anschreiben individuell und an die Position angepasst erstellen, steigern wir die Chance im weiteren Auswahlverfahren berücksichtigt zu werden. Achtung! Manchmal steht in Stellenausschreibungen, dass man kein Anschreiben braucht. In dem Fall brauchen wir es auch nicht zu schreiben.
Welche Tipps gibst du?
Ein Anschreiben ist nur ein Teil der Bewerbung. Es dient dazu, die Aufmerksamkeit der Recruiter*innen zu fesseln und die persönliche Motivation zum Ausdruck zu bringen. Das Anschreiben sagt aber noch nicht so viel über die eigenen Kompetenzen und Erfahrungen aus. Diese Information kommt im Lebenslauf. Deswegen muss der Lebenslauf genauso gut und professionell erstellt werden. Bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen können Frauen aus Stuttgart und der Region sich auch von BeFF in der Kontaktstelle unterstützen lassen.
Was sollte frau beim Anschreiben vermeiden?
Im Anschreiben sollte frau nicht ihren Lebenslauf in Prosa wiedergeben und auch keine Standardfloskeln in der Einleitung benutzen wie „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige vom 14. Mai in der Neuen Tageszeitung gelesen“ oder „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als Empfangsleitung in Ihrem Hotel“. Eine fehlende Struktur im Anschreiben erschwert das schnelle Erfassen der Information. Auch sollte frau keinen Konjunktiv verwenden (z. B. „Ich würde mich freuen, wenn …“), weder am Ende noch in anderen Teilen des Anschreibens.
Herzlichen Dank!
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21.9.21: Drei Fragen an Elternberaterin Claudia Manakas, Referentin unserer Veranstaltung „Let´s talk about family & business“.
Was sind denn heute aus Ihrer Sicht die besonderen Herausforderungen, wenn Beruf und Familie vereinbart werden müssen?
Das Mutter-bzw. Familienbild in Deutschland ist meiner Meinung nach gesamtgesellschaftlich noch immer stark von einer idealisierten Mutterrolle geprägt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist gerade für uns Frauen noch immer extrem schwer zu stemmen. Es mangelt weiterhin an Betreuungsplätzen, Frauen übernehmen noch immer den weitaus größten Anteil der Arbeit im Haushalt und der Familie. Sie verzichten auf ihre Karriere, arbeiten eher Teilzeit, nehmen mehr Elternzeit, verdienen weniger als Männer bei gleicher Ausbildung und sind daher in weitaus größerem Ausmaß von Stress und Burn-out betroffen als auch von Altersarmut. Der größte Anteil der Alleinerziehenden sind ebenfalls noch immer Mütter, die in dieser Situation wiederum ein Vielfaches dieser Problematik zu tragen haben.
Welche Befürchtungen und Ängste spielen eine Rolle und wie kann diesen begegnet werden?
Es gibt keine Lobby für Familien und gleichzeitig steigt sowohl der gesellschaftliche Druck auf Familien als auch der eigene Anspruch von Frauen/Müttern allen „ihren“ Aufgaben nicht nur gerecht zu werden – sondern in allem perfekt sein zu müssen. Ich erlebe immer mehr Mütter, die Angst davor haben in der Erziehung etwas falsch zu machen und ihrem Kind damit zu schaden; Ängste um ihre Existenz, um ihre Karriere usw., die unter Umständen auch alle sehr berechtigt sind, da sie die Hauptlast tragen.
Allen Ängsten kann damit begegnet werden, wenn wir sie ins „richtige Licht“ rücken. Gleichzeitig halte ich es für sehr sinnvoll, sich ein Netzwerk aufzubauen, um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen und auf Unterstützungssysteme aktiv zurückzugreifen. Es gibt Coaching speziell für Mütter (Anmerkung BeFF: beispielsweise bei der Kontaktstelle Frau und Beruf in Stuttgart), um sie genau bei diesen Themen zu unterstützen und ihren Alltag etwas leichter zu gestalten.
Wieso hilft miteinander reden?
Sobald wir miteinander über ein belastendes Thema sprechen, sind wir schon bereit, etwas davon abzugeben, bzw. loszulassen. Wir können fragen, wie andere Frauen in derselben Situation handeln, welche Ideen sie dazu haben und erhalten so neue Perspektiven und eventuell neues Wissen und auf diese Weise neue Handlungsperspektiven. Sich miteinander auszutauschen, kann Erleichterung bringen, da die Frauen dadurch die Möglichkeit bekommen zu erkennen, dass andere Familien die gleichen Probleme haben und sich die Dinge etwas relativieren. Gemeinsam Lachen und neue Ideen entwickeln sowie ein Netzwerk aufbauen, können davon z.B. ein Ergebnis sein.
Herzlichen Dank!
1.8.2021: Drei Fragen an unsere Referentin Saskia Torkaz
Ende Juli fand der Workshop „Auf die Stimme kommt es an! Wie kann ich sie nutzen“ statt. Wir haben unserer Referentin Saskia Torkaz, Logopädin, anschließend drei Fragen gestellt.
1. Frau Torkaz, warum ist die Stimme ein so wichtiges Instrument und ein zentraler Teil unserer Persönlichkeit?
Die Stimme ist sehr individuell und charakteristisch für jede Person. Durch Sie wird die Persönlichkeit nach außen getragen. Über die Sprechinhalte hinaus werden durch die Stimme nonverbale Botschaften gesendet, z.B. Emotionen wie Freude oder Ärger.
2. Was zeichnet denn die Stimme von Frauen aus?
Die Stimmen von Frauen sind im Allgemeinen um ca. eine Oktave höher als die von Männern. Über diese anatomische Grundvoraussetzung hinaus ist aber auch häufig die Sprechweise melodiöser mit weniger Bruststimme und mehr Kopfstimme. Dies ist eher eine gesellschaftliche Konvention und in Berufen die nach unseren Konventionen eher männlich geprägt sind oder in Situationen, passen Frauen ihre Stimme häufig der männlichen Konvention mit Bruststimme und weniger Stimmmelodie an.
3. Worauf sollten wir achten, wenn wir unsere Stimme im Beruf und in unserem Alltag wirkungsvoll einsetzen wollen?
8.7.2021: Drei Fragen an unsere Referentin Silke Rommel
Ende Juni fand der Online-Workshop „Voll vernetzt – Soziale Netzwerke beruflich nutzen“ statt. Wir haben unserer Referentin Silke Rommel, PR-Beraterin und Netzwerkerin, anschließend drei Fragen gestellt.
1. Frau Rommel, welche Vorteile bringt die Nutzung sozialer Medien im beruflichen Kontext?
Durch die sozialen Medien spielen räumliche Grenzen so gut wie keine Rolle. Somit können wir unsere Aktivitäten viel größer und weiter spinnen. Man kann gezielt in Kontakt kommen mit Personen, mit denen man sonst nicht in Verbindung treten könnte. Außerdem bin ich über den „Multiplikatoreneffekt“ immer wieder verblüfft. Es gibt im Netzwerk immer jemanden, der eine Idee oder einen Impuls hat, wenn man alleine nicht mehr weiterkommt. Das ist ein tolles Geben und Nehmen! Außerdem kann man über die sozialen Medien recht locker in Kontakt kommen, die klassische Small Talk-Hürde fällt weg!
2. Wie kann ich meine Sichtbarkeit verbessern?
Zuerst sollte ich mir überlegen, warum und mit welchem Zweck möchte ich meine Sichtbarkeit erhöhen? Dann ist es wichtig zu überlegen, auf welchen konkreten sozialen Medien „treffe“ ich die Personen bzw. Unternehmen bei denen ich die Sichtbarkeit steigern möchte. Sichtbarkeit erhöhen, kann man sehr gut, in dem man anderen einen Mehrwert bietet, d.h. wenn ich gute Tipps und Ideen, z.B. als Expertin für ein bestimmtes Thema weitergebe und Wissen teile, erhöht das die Wahrnehmung.
Wenn ich im Bewerbungsprozess stecke und meine Sichtbarkeit steigern möchte, ist es wichtig relevante Schlüsselbegriffe in den eigenen Texten und Beschreibungen (z.B. im Werdegang) zu verwenden. Denn dadurch wird man bei konkreten Recherchen besser „gefunden“ und das ist ja das Ziel! Auch das aktive Tummeln in verschiedenen Gruppen in den einzelnen Kanälen kann hilfreich sein.
3. Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf die Nutzung sozialer Medien?
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24.06.2021: Drei Fragen an unsere Referentin Evelyn Siller
Unser Online-Workshop Stilgerecht und wirkungsvoll im Business war ein toller Erfolg. Wir haben unserer Referentin Evelyn Siller, Personal Branding Expertin, Business Coach, Marken & Stilberatung, anschließend drei Fragen gestellt.
1. Frau Siller, wie wichtig ist der erste Eindruck und wie können wir bei unserem Gegenüber punkten?
Der erste Eindruck, den wir hinterlassen, ist sehr wichtig, denn er entscheidet darüber, ob unser Gegenüber Interesse daran hat, sich näher mit uns zu beschäftigen. Wir alle wollen Menschen um uns haben, denen wir vertrauen können und die uns Mehrwert bringen. Das prüfen wir in Sekundenschnelle ab.
Da wir alle Augentierchen sind, ist das, was wir sehen, die Grundlage für unser Votum: Das Erscheinungsbild sollte stimmig zur Persönlichkeit sein – das sorgt für Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Auch ist es schön, wenn ich durch die Kleidung den Anlass, mein Gegenüber und mich selbst wertschätze – weil ich damit signalisiere, dass es mir etwas bedeutet.
Anhand der Körperhaltung versuchen wir einzuschätzen, wie unser Gegenüber tickt, wie sie:er über sich und seine Mitmenschen denkt, denn wir wollen Menschen auf Augenhöhe, die sicher, aber nicht überheblich sind. Eine selbstbewusste innere Haltung und echtes Interesse an der Umwelt sorgen für Charisma.
Und natürlich zählt auch das Verhalten im ersten Moment: Schaut mich mein Gegenüber an? Lächelt sie:er? Lädt dieser Mensch mich durch sein Verhalten ein, Kontakt mit ihm aufzunehmen?
2. Sie sind Expertin für Marken- und Stilberatung – welche 3 Merkmale überzeugen Sie persönlich?
Wenn ich Menschen das erste Mal sehe, gefällt mir, wenn diese „stimmig“ sind, wenn ich das Gefühl habe, dass da jemand richtig in sich zu Hause ist und um seine (optischen und inneren) Stärken weiß.
Ich achte außerdem gerne auf Schuhe und Hände, weil diese mir verraten, wie sich jemand pflegt und wieviel Wert den „Kleinigkeiten“ gegeben wird. Außerdem schätze ich Freundlichkeit und Höflichkeit sehr.
3. Haben Sie einen Tipp für uns, was bei Aufregung und Nervosität schnell und effektiv helfen kann?
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10.06.2021: Drei Fragen an unsere Referentin Dr. Stefanie Rukavina
Nach unserem Mittagsimpuls Konflikte – agieren mit gutem Gefühl mit Dr. Stefanie Rukavina, Dipl.-Biologin, Coach und Yogalehrerin haben wir unserer Referentin wieder drei Fragen gestellt:
1. Was macht Konflikte so anstrengend und kräftezehrend für uns?
Konflikte haben wir immer dann, wenn unterschiedliche Bedürfnisse aufeinanderprallen. Dabei reagiert sofort unser Emotions- und Stresssystem und der gesamte Organismus wird aktiviert, wie beispielweise der erhöhte Muskeltonus, der sich häufig als Spannungsschmerz bemerkbar macht oder das Gedankenkreisen, das uns gegebenenfalls schlecht schlafen lässt.
Ãœber die Zeit kann dies unseren Energielevel sehr senken, insbesondere wenn wir in den Kreislauf (Gedankenkreisen, schlechter Schlaf, schlechte Gewohnheiten, starke unangenehme Emotionen, Gedankenkreisen, schlechter Schlaf, etc.) nicht durchbrechen und den Konflikt aktiv angehen.
2. An welchen Stellschrauben können wir drehen, um einem Konflikt zu begegnen und wieder mit klarem Kopf zu agieren?
Grob gesprochen können wir nach außen und nach innen wirksam werden. Mit sogenannten „Copingstrategien“, die unterschiedliche Ansatzpunkte beinhalten, versuchen wir die Rahmenbedingungen zu ändern und/oder an der inneren Haltung mit unseren Emotionen und Überzeugungen.
Wichtig ist zu wissen, dass wir uns an dieser Stelle erlauben dürfen flexibel zu bleiben, da man eben nicht pauschal sagen kann, welche Strategie generell besser oder schlechter ist.
Präventiv und zur Stärkung für zwischendurch empfehle ich das Praktizieren von Achtsamkeit, denn hier zeigt die Wissenschaft einen eindeutig messbaren Einfluss auf das Wohlbefinden und den „klaren Kopf“.
Zudem ist eine regelmäßige Ressourcenarbeit wichtig, damit wir gestärkt nach vorne blicken können und so manchen Konflikt deutlich gelassener managen können.
3. Sie bezeichnen sich selbst als Emotionscoach für mehr Wohlbefinden – kann sich ein Konflikt wirklich gut anfühlen und wenn ja, wie kann das gelingen?
Ein Konflikt fühlt sich dann nicht mehr belastend an, wenn unsere Ressourcen den Konflikt überwiegen und wir wieder mit klarem Kopf und klarer Sicht wissen, an welcher Stelle wir wirksam werden können. Ab diesem Moment finden wir eher das Gefühl des „Challenge accepted“. Das Gefühl vermischt sich mit weiteren Emotionen von Mut, Hoffnung, Stolz, die uns Energie schenken. Ab diesem Moment, fühlt sich ein Konflikt für die meisten Menschen wieder ok bis gut an.
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