Drei Fragen an Andrea Bruhn zum Mittagsimpuls „Change Kurve“ oder wie Mensch auf VerĂ€nderungen reagiert

Drei Fragen an Andrea Bruhn, Business- und Natur-Coach, zu ihrem Mittagsimpuls „Change Kurve“ oder wie Mensch auf VerĂ€nderungen reagiert

Was ist die „Change Kurve“?
Die „Change Kurve“ ist ein Modell, das den Verlauf der Emotionen in einer VerĂ€nderungssituation aufzeigt. Die emotionalen Reaktionen vollziehen sich demnach in sieben Phasen, die sich vor allem durch die wahrgenommene Steuerungskompetenz, das heißt durch das GefĂŒhl der Kontrolle, unterscheiden.
So kann laut Modell eine VerĂ€nderung zunĂ€chst als Art 1) Schock wahrgenommen werden, auf den wir ggf. mit 2) VerdrĂ€ngung oder Verneinung reagieren. In der Regel folgt 3) die rationale Einsicht, auf die 4) die emotionale Akzeptanz folgt. Das ist Voraussetzung fĂŒr 5) Ausprobieren neuer Handlungsweisen, die zur 6) Neuorientierung fĂŒhren und spĂ€ter zu einer 7) Integration bzw. neuen NormalitĂ€t. Es ist eine modellhafte Darstellung und muss nicht immer der individuellen Wahrnehmung von Menschen entsprechen.

Wie kann uns die „Change Kurve“ helfen?
Das Verstehen hilft uns besser einzuordnen, in welcher Phase der Verarbeitung einer VerĂ€nderung wir uns befinden bzw. das Umfeld. Dabei sollten keine Vergleiche oder Bewertungen gemacht werden, denn Menschen durchschreiten die Phasen unterschiedlich schnell oder ĂŒberspringen eventuell einzelne ganz.
Zudem unterstĂŒtzt das Modell, Emotionen konstruktiv zu nutzen. Sie geben Anhaltspunkte zu BedĂŒrfnissen und wollen uns in Bewegung versetzen, diese zu erfĂŒllen. Hierin liegt meines Erachtens der SchlĂŒssel des Modells, das selbst keine konkreten Anhaltspunkte zum Umgang mit den emotionalen ZustĂ€nden gibt.

Wie können wir uns in VerÀnderungssituationen stÀrken?
In der Phase des Schocks geht es um Stressreduzierung und das eigene SicherheitsgefĂŒhl zu stĂ€rken. Hier hilft der Austausch mit stĂŒtzenden Menschen. Es geht auch um StĂ€rkung des Ressourcenbewusstseins wie z. B. der Kompetenzen, Netzwerke und der Selbstwirksamkeit.
FĂŒr die Phase der rationalen und emotionalen Akzeptanz ist das Einholen von Informationen zur VerĂ€nderung hilfreich. Die Verabschiedung des Bisherigen ist bedeutend, indem es gewĂŒrdigt und losgelassen wird.
Beim Ausprobieren und in der Neuorientierung gilt es den Mut fĂŒr Neues zu stĂ€rken, sich kleine Schritte zu erlauben und Erfolge zu feiern. Das stĂ€rkt die Selbstsicherheit im Umgang mit den neu erworbenen Kompetenzen, bis diese in der Integrationsphase zur NormalitĂ€t werden. Und damit möchte ich Hoffnung, Zuversicht und Mut fĂŒr VerĂ€nderungen mitgeben.

Vielen Dank fĂŒr die Anregungen und Tipps!