Drei Fragen an Diplom-Biologin Dr. Stefanie Rukavina zum Thema „Konflikte – agieren mit gutem Gefühl“

Drei Fragen an unsere Referentin Dr. Stefanie Rukavina, Dipl.-Biologin, Coach und Yogalehrerin, ergänzend zu unserem Online-Mittagsimpuls „Konflikte – agieren mit gutem Gefühl“.

Warum lohnt es sich über die eigenen Emotionen und Bedürfnisse in einem Konflikt Bescheid zu wissen?
Je achtsamer ich für meine Emotionen und dementsprechend auch meine Bedürfnisse bin, umso besser kann ich mit gutem Gefühl in Aktion treten. Denn, hinter jeder Emotion steht ein Bedürfnis und in jedem Konflikt konkurrieren mind. zwei Bedürfnisse miteinander. Je schneller ich das erkenne, umso klarer kann ich es nach außen kommunizieren, was ich z.B. brauche und welche Strategie ich dafür anwenden möchte. Weiterhin kann ich ein größeres Verständnis für mein Gegenüber aufbauen, denn diese Klarheit über die eigenen Bedürfnisse ermöglicht mir einen klareren Blick auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen. Zuletzt werden Sie dadurch auch eine Selbstwirksamkeit erleben, die Ihnen ermöglicht, sich selbst als handelnde Person wahrzunehmen und nicht jedem Konflikt hilflos gegenüberzustehen.

Welche drei Tipps haben Sie, um Konflikte mit gutem Gefühl anzugehen?

  1. Erkennen, was Ihnen wichtig ist und welches Bedürfnis hier erfüllt werden möchte.
  2. Kommunizieren Sie diese, sowohl für Sie selbst wie auch für Ihr Gegenüber und schaffen Sie hier Klarheit – das Gefühl wird Sie leiten.
  3. Finden Sie sowohl für sich selbst, wie auch für Ihr Gegenüber diese Strategie und wenden Sie diese an. Trauen Sie sich um Hilfe zu bitten.

Was mache ich am besten, wenn ich eine konfliktbehaftete „Dauerbaustelle“ bearbeiten möchte?
Eine „Dauerbaustelle“ ist nichts, was man einfach so als „Phase“ überwindet. Man muss grundsätzlich selbst aktiv werden.

Gehen Sie diesen Fragen nach:
– Was genau fühlt sich für mich regelmäßig schwierig und  konfliktbehaftet an?
– Warum fühlt es sich schwierig an? Welches Bedürfnis meldet sich hier?
– Warum mache ich das? Welche Gründe habe ich, dass ich an der Situation der „Dauerbaustelle“ bisher nichts geändert habe?

Öffnen Sie sich für Szenarien, wie man die Situation mit unterschiedlichen Handlungsstrategien verbessern könnte: Wechseln Sie zum Beispiel den Kommunikationskanal von E-Mail auf Telefon oder suchen Sie sich Hilfe von außen (privat oder professionell). Gehen Sie einen ersten kleinen Schritt in diese Richtung. Überprüfen Sie mit jedem dieser Schritte, dass Veränderung auch möglich ist. Erkennen Sie sich mit Ihren eigenen Grenzen an. Sie dürfen Strukturen verändern und sie für Ihr Wohl nutzen.

 Herzlichen Dank für die Anregungen!