Drei Fragen an Andrea Hörtig und Corinna Elison zu „Sozialwirtschaft – ein Berufsfeld mit Perspektive“

Im Rahmen von dem Unternehmenseinblick zu dem Thema „Sozialwirtschaft – ein Berufsfeld mit Perspektive“ fĂĽhrten wir ein Interview mit Andrea Hörtig (Trägerbeauftragte fĂĽr die kath. Kindertagesstätten in Stuttgart) und Corinna Elison (PiA-Beauftragte).

Andrea Hörtig (Trägerbeauftragte für die kath. Kindertagesstätten in Stuttgart)

Das Katholische Stadtdekanat Stuttgart betreibt 60 Kindertagesstätten und beschäftigt rund 700 pädagogische Mitarbeitende.

Was macht den Beruf der pädagogischen Fachkraft (Erzieher*in) aus Ihrer Sicht interessant und attraktiv?

Eines ist sicher: Dieser Beruf hat Zukunft und bietet gute berufliche und persönliche Entwicklungschancen. Durch den Ausbau der Kita-Plätze im Ganztagesbereich sowie im Kleinkindbereich, also für Kinder unter drei Jahren, ist der Bedarf an pädagogischen Fachkräften nach wie vor hoch. Die pädagogische Arbeit eröffnet den Mitarbeitenden Gestaltungsmöglichkeiten in der Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit mit den Kindern. Fachkräfte haben die Möglichkeit, in ihrer Arbeit Schwerpunkte in verschiedenen Bildungsbereichen wie z.B. Sprache, Kreatives Gestalten, Musik, Natur, Forschen, Mathematik usw. zu legen. Auch die Vielseitigkeit des Berufs ist ein Pluspunkt: Neben der Begleitung der Kinder in ihren Bildungsprozessen werden Elterngespräche geführt, Veranstaltungen organisiert und Portfolios gestaltet. Für Abwechslung ist also gesorgt. Die Perspektiven für die Karriere sind gut: klassische Positionen auf dem Karriereweg sind Teamleitung, stellvertretende Leitung oder Einrichtungsleitung.

Ausbildungswege/Quereinstieg/Karriere – welche Möglichkeiten gibt es?

Viele Wege führen in den Beruf der pädagogischen Fachkraft: Neben der klassischen Ausbildung am Berufskolleg mit Praktika gibt es seit einigen Jahren die sogenannte praxisintegrierte Ausbildung, auch bekannt unter dem Begriff PiA. Dazu kommen Ausbildungswege über ein Studium, z.B. frühkindliche Bildung und Erziehung oder Soziale Arbeit in der Elementarpädagogik. Auch Frauen aus verwandten Berufen, wie z.B. Logopädinnen oder Physiotherapeutinnen können mit einer berufsbegleitenden Weiterbildung als pädagogische Fachkraft in der Kita einsteigen. Gerade auch für Frauen, die über eine berufliche Veränderung nachdenken gibt es die Möglichkeit des Quereinstiegs über die sogenannte Schulfremdenprüfung sowie verschiedene Teilzeit-Ausbildungsmodelle.

Weshalb sollten sich auch Männer für diesen Beruf entscheiden?

Der Anteil von Männern, die den Beruf der pädagogischen Fachkraft ausüben, nimmt zu – ist aber immer noch vergleichsweise niedrig. Klar ist: Die Kinder profitieren davon, wenn sie in der Kita neben den weiblichen auch männliche Rollenvorbilder erleben. Und auch für die pädagogischen Teams ist die Mitarbeit von Männern eine Bereicherung. Über Praktika oder ein FSJ haben junge Frauen und Männer die Möglichkeit, das Berufsfeld der pädagogischen Fachkraft kennenzulernen.

Vielen Dank fĂĽr diesen Einblick!